laut.de-Kritik
Konservative Kommerz-Popsongs vom Boyzone-Sänger.
Review von Eberhard Dobler"Ronan Keating hat den Ruf ein Künstler vom höchsten Kaliber zu sein. Deshalb konnte er einige der weltbesten Schreiber und Produzenten für sein Soloalbum gewinnen", freut sich die Presseabteilung von Polydor. Was soll man dazu sagen, ausser, dass die Arbeitplätze der Plattenfirma wohl auch in Zukunft gesichert sind?
Respekt für die kreative Abteilung? Oder: singen kann der Ronan aber echt gut? Fakt bleibt, dass der Boyzone-Sänger mit seinen Produzenten 13 professionelle Kommerz-Popsongs aufgenommen hat. Gehört hat man solches Liedgut schon millionenmal. Irgendwann wird auch niemand mehr wissen, ob das vorliegende Album von Ronan Keating, Boyzone oder Take That stammt.
Zart-optimistische Lovesongs, wie die erste Single "When you say nothing at all" überwiegen auf dem Debutalbum. Man merkt, Ronan Keating will als ernsthafter Musiker anerkannt werden. Allerdings nur im Rahmen eines Charterfolgs. Und herausgekommen sind deshalb die üblichen konservativen Songstrukturen nach dem Motto: "Bloß nicht anecken." Da helfen auch Ausflüge in den irischen Folk nicht mehr.
Immerhin setzt der Mädchenschwarm neben den konservengenerierten auch auf handgemachte Klänge. Die von Gregg Alexander (New Radicals) produzierte Single "Love Is A Rollercoaster" ist ein gutes Stück Popmusik. Was die Verkaufzahlen betrifft, werden die 13 Songs dem Iren jedenfalls kein Pech bringen.
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