laut.de-Kritik
Klänge, Geräusche und Instrumente aus der ganzen Welt.
Review von Michael Edele"Guten Abend. Herzlich Willkommen in der Welt von Schiller", haucht einem die Stimme von Agent Scully entgegen und fährt fort: "in den nächsten Momenten führen wir sie durch Stimmungen und Klangwelten, die ihr Leben verändern werden." Große Worte, die mit "Weltreise" nur teilweise wahr werden.
So wenig jedoch Schiller als Verbalakrobaten durchgehen, so schön sind manche Songs. Kim Sanders verleiht "Distance" und "Dancing With Loneliness" mit ihrer Stimme einen ganz besonderen Charme und auch die erste Auskopplung "Dream Of You" mit Wolfheims Frontschnuller Peter Heppner am Micro kann sich hören lassen. Ruft die Single deutliche Assoziationen zu Heppners Hauptband hervor, erinnern mich die Songs mit Kim stellenweise sehr an Hooverphonic.
Auf dem Track "Schiller" sind die beiden Macher Christopher von Deylen und Miko von Schlieffen (alter Provinzadel mit hängendem Jochbeinorden?) dann auch selbst mal ans Micro getreten, haben ihren Vokalbeitrag aber sicherheitshalber mit Vocoder stark verfremdet. Auf der schon letzten Sommer erschienenen Single "Ein Schöner Tag" ist eine Dame namens Isgaard zu hören und Otto Sander verleiht dem Song "Der Prophet" mit seiner Stimme wieder mal ein schönes Märchen-Feeling.
Der Titel "Weltreise" hat seine Berechtigung und ist auch gut gewählt, wurden doch Klänge, Geräusche und Instrumente aus der ganzen Welt verwendet und in schöne ruhige Nummern eingebaut, die zum Entspannen und Relaxen einladen. Meine persönliche Welt wurde jetzt eigentlich weniger verändert, aber immerhin lohnt es sich doch immer wieder, auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Noch keine Kommentare