laut.de-Kritik
Interessante Ansätze, starke Mängel in der Umsetzung.
Review von Michael EdeleDie Idee, eine CD als Hörspiel aufzuziehen, ist nicht mehr ganz so neu. Man erinnere sich nur an die genialen "Them" und "Conspiracy" von King Diamond. Schwarz versuchen nun, mit "Das Schloss" ähnliche Wege zu gehen. Leider muss ich sagen, dass sie das ein oder andere Mal zu früh links abbiegen.
In punkto peinliches Intro stehen sie in einer Reihe mit der neuen Crematory, auch ist die eigentliche Geschichte von drei verkrachten Rockmusikern und einem kanadischen Musketier nicht unbedingt der Brecher. Es tauchen immer wieder kurze Intermezzi auf, in denen sich die vier Dunklen miteinander unterhalten, bevor man sich für die "Stimme aus der Vergangenheit" mal kurz den Erzähler von alten Europa-Kassetten ausleiht.
Schon beinahe nekrophil. Außerdem scheint mir die Musik stellenweise noch hinter den Texten zu rangieren, tauchen doch schon im ersten Song "Das Schloss" unverkennbare Längen auf. Ansonsten ist die musikalische Darbietung immer wieder hörenswert, wobei mir immer noch nicht so ganz klar ist, wie ein Drummer eines Formates von Randy Black (Ex-Annihilator) zu Schwarz gestoßen ist.
Dem Groove der Songs hat das auf alle Fälle gut getan. Trotzdem kommt es dem Hörer auch nach mehrmaligem intensiven Lauschen so vor, als ob sich die vier Jungs in zu vielen Ideen verzettelt hätten, um das Ganze noch auf einen nachvollziehbaren Nenner zu bringen.
Menschen mit ausgeprägter romantischer Ader und jeder Menge Zeit, um sich mit einem vielschichtigen, aber eben auch undurchsichtigen Album auseinander zu setzen, mag ein Reinhören nicht schaden. Die Mehrheit wird wohl eher verständnislos mit den Achseln zucken.
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