laut.de-Kritik
Dubstep hätte längst ein größeres Publikum verdient.
Review von Daniel StraubDrum'n'Bass zündete in den 90er Jahren auf dem Dancefloor wie eine Rakete. Auf die gebrochenen Beats konnten häufige Clubgänger genauso abtanzen wie Grunger und Indies. Von den Gräben, die ansonsten elektronische Musik vom Rest der Jugendkulturen trennten, spürte man hier nichts.
Allerdings tauchte Drum'n'Bass Ende der 90er Jahre zusehends wieder ab. Rund fünf Jahre später stieg dann Dubstep empor und brachte die gebrochenen Bässe wieder in die Clubs. Paul Rose alias Scuba macht nun ein ums andere Mal von sich reden - aktuell mit der Mix-Compilation "Sub:Stance".
Die erscheint auf Ostgut Ton, dem Label des Berliner Techno-Clubs Berghain. Dort spielt man seit rund eineinhalb Jahren Dubstep. Zwar nicht auf dem großen Berghain-Floor, sondern in der Panorama Bar. Dort beginnt im Juli 2008 eine eigene Dubstep-Veranstaltung als Experiment, das die 4-To-The-Floor geschulten Ohren des Stammpublikums zunächst vor eine Herausforderung stellt.
Zwar können viele Dubstep-Tracks eine deutliche Nähe zu Detroit nicht verleugnen und dürften das Panorama-Bar-Publikum zumindest stimmungsmäßig ansprechen. Die vertrackten Beats brauchen ihre Zeit, bis sie gefallen. Wie es geht, das anspruchsvolle Berliner Berghain-Publikum für sich zu gewinnen, zeigt "Sub:Stance".
Hier verbinden sich minimalistische Sounds, tiefe Bässe und Arrangements, die immer überraschend bleiben. Vor allen Dingen über die Schiene Minimal zeigt sich Dubstep extrem anschlussfähig an die von House- und Techno geprägte Clubkultur in Deutschland. Davon zeugen auch die Remixarbeiten von Ricardo Villalobos für Shackleton und Will Saul für Ramadanman.
Sowohl Shackleton als auch Ramadaman legt Scuba auf die Plattenteller. Gemeinsam mit Joy Orbison und Mala sind sie die bekanntesten Namen auf "Sub:Stance". Aber ganz egal ob namhaft oder unbekannt, alle Stücke des Mix verbreiten eine Atmosphäre dunkler Urbanität, wie sie auch vielen Electro-Produktionen aus Detroit zu eigen ist.
Dabei geben sich die Tracks gerne sperrig und verweigern sowohl Hörern als auch Tänzern das schnelle Erfolgserlebnis. Genau darin liegt aber auch die Spannung, die von Dubstep ausgeht: Scuba gelingt es dieses Kribbeln einzufangen.
Er schuf so mit "Sub:Stance" die bestmögliche Werbung für ein Genre, das bislang noch weitgehend im Untergrund stattfindet, aber längst ein größeres Publikum verdient hat.
4 Kommentare
Oh oh, da wird reingehört
dubsteps.... hab ich wohl verpasst was ist das? docksteps kenne ich noch undefined undefined undefined undefined undefined undefined vagina undefined undefined undefined
Dubsteppp RULEZZ!!
Das Kofferradio bringt es nicht, ein dicker Subwoofer ist dafür Pflicht.