laut.de-Kritik
Retrospektive des irisch-norwegischen Klassikpop-Duos.
Review von Kai ButterweckSpätestens mit der Veröffentlichung des Songs "You Raise Me Up" im Jahr 2002 katapultierte sich das irisch-norwegische Duo Secret Garden ins internationale Klassik-Pop-Rampenlicht. Sieben Jahre zuvor ernteten die beiden Verantwortlichen Fionnuala Sherry und Rolf Løvland mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest erste Lorbeeren. 4,5 Millionen verkaufte Alben später blicken Secret Garden dieser Tage auf ihr bisheriges Schaffen zurück.
"Just The Two Of Us" heißt die Album-Retrospektive, mit der sich die irische Geigerin und der norwegische Pianist einen lang gehegten Traum erfüllen: "Es ist unser intimstes und persönlichstes Album geworden. Nur wir zwei. Kein Orchester, keine Begleitung", erklärt Fionnuala.
Bereits nach den ersten drei Songs ("Sometimes When It Rains", "Heartstrings", "Awakening") wird klar: Intimer hätte man sich dem eigenen Archiv kaum zuwenden können. Während Fionnuala ihre Geige von einer Wattewolke zur nächsten schweben lässt, sorgt ihr Partner Rolf im Hintergrund für einen nicht minder schmachtenden Klavier-Teppich.
So entsteht ein zartbitterer Soundtrack für romantische Candle-Light-Dinner und triefende Zweisamkeitsbegegnungen unter hellem Mondlicht. Vollgepackt mit unzähligen Honig-Melodien, die bisweilen haarscharf am Kitsch vorbeischrammen, schwimmen musikalische Eckpfeiler des Duos wie "Nocturne" oder Barbara Streisands Lieblingssong "Heartstrings" in einem Meer aus Wehmut und Melancholie.
Natürlich darf auch "Raise Me Up" nicht fehlen. Der bisher größte Hit des Duos zieht nach knapp einer Stunde Spielzeit schließlich den aufwühlenden Schlussstrich unter ein emotionales Kammermusik-Kapitel, das Freunden herzzerreißender Betthupferl-Klänge ein wohliges Lächeln ins Gesicht zaubern wird.
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