laut.de-Kritik
Power Metal aus Siegen mit leichten US-Einflüssen.
Review von Michael EdeleSencirow krebsen schon seit geraumer Zeit durch den nationalen Underground und haben mit ihren beiden in Eigenregie veröffentlichten Alben auch schon eine recht ansehnliche Fanschar um sich versammelt. Nachdem sich AFM Records nun endlich ein Herz gefasst haben, erscheint zum Jahresbeginn das dritte Langeisen "Perception Of Fear".
War der Power Metal auf den ersten beiden Scheiben schon verheißungsvoll, so zeigt das neue Album eindrucksvoll, dass nicht nur Brainstorm oder Symphorce richtig arschtretenden Power Metal mit leichten US-Einflüssen praktizieren können. Hier darf die Gitarre noch richtig braten, und der Drummer lässt sich auch deutlich mehr einfallen, als ständig nur die Double-Bass durchzutreten. Musikalisch lassen amerikanische Kollegen wie Vicious Rumors und Anvil oder schwedische Acts wie Morgana Lefay oder Tad Morose grüßen.
Was den deutlich verbesserten Gesang von Gitarrist Daniel Seifert angeht, muss ich ständig an Peavy von Rage denken, der in den mittleren Lagen doch fast genauso klingt. Doch damit haben sich die Gemeinsamkeiten eigentlich auch schon - Sencirow verstehen es ausgesprochen gut, sich meist vom typischen deutschen Sound à la Iron Savior, Gamma Ray oder Helloween zu unterscheiden. Zwar kommen Sachen wie "Incidious Dimensions" oder "Secret Thoughts" eine Spur zu traditionell rüber, doch das sind eher Ausnahmen.
Die stärksten Stücke der Siegener stehen mit "Burn It Down", "Connection Of Evil" und "Fear" zwar am Anfang, doch die restlichen sechs Stücke sind ebenfalls weiß Gott nicht von schlechten Eltern. Wenn wir bei "Perception Of Fear" einfach mal vom offiziellen Debüt sprechen, dann hat die Combo noch jede Menge Entwicklungsspielraum, den sie mit den kommenden Releases wohl ausspielen wird. Das notwendige Potenzial ist jedenfalls deutlich vorhanden.