laut.de-Kritik
Metal mit punktgenauer Gitarrenarbeit und treibendem Schlagzeug.
Review von Andrea VetterWürde Gitarrist und Drahtzieher Jack Frost nicht bei Savatage in die Saiten greifen, vermutlich würde sich nur die Hälfte des Publikums für Seven Witched interessieren. So aber ist das Side-Projekt des Gitarristen der US-Metal-Heroen durchaus von Interesse. Besser gesagt eines seiner vielen Side-Projekte, denn der Mann scheint unerschöpfliche Energien zu haben. Das beweist er auch auf "Xiled To Infinity An One", wo er den Hörer mit punktgenauer Gitarrenarbeit und treibendem Schlagzeug beehrt. Gut, das hört sich jetzt nicht wirklich originell an, macht aber durchaus Spaß und sorgt live sicherlich für massenhaft verschwitzte Leiber. Denn dass bei Seven Witches Könner am Werk sind, die es schaffen, den Songs immer wieder unerwartete Wendungen zu verpassen, lässt erstaunt aufhorchen.
"We're taking back the metal" verkündet eine vielversprechende Stimme noch vor dem ersten Song. Und dann legen sie los, die vier Jungs, aber wie. Die Pausen zwischen den Songs machen sich fast nicht bemerkbar, nach Verschnaufmöglichkeiten sucht der Hörer hier vergebens. Erstes krachendes Highlight der Platte ist "Salvation", etwas sanfter wird es dann beim Titelsong "Xiled To Infinity And One", interessant zeigt sich rhythmisch auch "Anger's Door". Besonders gelungen ist sicherlich das Cover von Grim Reapers "See You in Hell", bei dem Joe Comeau von Annihilator mitheulen darf. Aber auch Frosts Chef bei Savatage, Jon Oliva, hat es sich nicht nehmen lassen, auf dem Bonus-Track "The Burning" Text und Gesang beizusteuern.
Auf "Xiled To Infinity And One" zeigen Seven Witches den eigentlichen Wortsinn von Power-Metal und verlieren sich nicht in heute üblichem triefendem Geplänkel à la Hammerfall. Also Achtung: mit Balladen-Schnulz, Fantasy-Vergessenheit oder Savatage-Ethos hat die Platte nichts zu tun. Mit hammerharten Riffs und Genickschmerzen aber um so mehr.
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