laut.de-Kritik
Raritäten, die so manchen Fan glücklich machen dürften.
Review von Hagen WäscheEin B-Seiten Album von Sick Of It All - was soll man davon halten? Nun wird also auch noch das Material, das in 20 Jahren Bandgeschichte ausgemustert wurde, feil geboten. Sind den Jungs die Ideen für neue Songs ausgegangen? Stehen die Hardcore-Veteranen am Ende, erleben wir den finalen Sell-Out? Zweifel scheinen bei diesem Album angebracht.
Bei näherem Hinschauen entpuppt sich die Scheibe jedoch als Schatzkästchen für wahre Fans. Die Songlist enthält nämlich nicht die vermuteten musikalischen Fehltritte, sondern Raritäten, die so manchen Fan glücklich machen dürften. Neben B-Seiten findet man Bonus-Songs, die bisher nur auf Vinyl zu finden waren, unveröffentlichte Live-Aufnahmen, zahlreiche Covers und nicht zuletzt einen House Of Pain-Remix.
Letzterer unterstreicht den Seltenheitswert mancher dieser Songs. Die Qualität der Aufnahme lässt die Vermutung zu, dass "Just Look Around" von '92 wirklich nur noch auf einer alten, verstaubten Kassette existierte. Um so schöner für den Fan, dem dieses ungewöhnliche Zeugnis vergangener Tage nun auch zugänglich wird.
Daneben präsentieren Cover wie "All Hell Breaks Loose" (Misfits) oder "Target" (Hüsker Dü) prägende Einflüsse der Band. Hinzu kommen zahlreiche eigene Songs, wie etwa der groovende Opener "I Believe", die durchaus hörenswert sind.
Alles in allem wahrlich kein Rip-Off, sondern eine Scheibe, die der Geschichte der Band Rechnung trägt. Die Compilation enthält zwar wenig Überraschendes, vereint aber etliche gute Songs, die trotz ihrer unterschiedlicher Herkunft eine Einheit darstellen. Schlappe 27 Minuten sind nicht viel, doch einen echten SOIA-Fan wird das nicht vom Kauf dieses Albums abhalten.
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