laut.de-Kritik
Abwechslungsreiches Debüt zwischen Härte und Emotionalität.
Review von Toni HennigDie Stimme von Simone Simons hörte man schon auf insgesamt zehn Studioalben von Epica. Jetzt startet die Niederländerin mit "Vermillion" aber auch alleine durch. Realisiert hat sie die Scheibe, für die sie sich lange Zeit gelassen hat, um sie nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten, mit ihrem langjährigen Weggefährten Arjen Lucassen (Ayreon) sowie ein paar Epica-Mitgliedern und Gästen, darunter Perttu Kivilaasko von den Cello-Metallern Apocalyptica.
"Aeterna" bildet mit orientalischen Streichermelodien, majestätischen Chören, emotionalen Vocals und technoiden Einschüben einen recht abwechslungsreichen Einstieg. Abwechslung kommt auch im weiteren Verlauf nicht zu kurz, ohne dass man sich zu sehr vom Symphonic Metal entfernt, für den man Simons am besten kennt. Fans von Lucassens Kompositionskünsten dürften ebenso mit den Tracks zufrieden sein wie Bombastliebhaber.
"In Love We Rust" kommt als dramatische Midtempo-Ballade daher, veredelt von einem melodischen Gitarrensolo, während es in "Cradle To The Grave", für das Alyssa White-Gluz von Arch Enemy Growls liefert, vergleichsweise düster und hart zur Sache geht. In "Fight Or Flight" weicht die Härte einem intensiven Spannungsaufbau. Bis laute Metal-Töne einsetzen, vergehen einige Minuten. Deutlich rifforientierter gerät "Weight Of My World", das in den Strophen Industrial-Elemente durchziehen und in einem Refrain mündet, der an das Titelstück des Musicals "Das Phantom der Oper" denken lässt. "Vermillion Dreams" arbeitet auf eine Gänsehaut-Hook hin, die viel Melancholie versprüht.
Noch mehr Soundvielfalt bringen die letzten Tracks. "The Core" zieht den Härtegrad mit schweren Riffs, dramatischen Chören und zusätzlichen Growls von Bandkollege Mark Jansen wieder deutlich an, besitzt aber auch einen groovigen 70s-Hardrock-Einschlag Marke Led Zeppelin, ebenso wie das recht experimentierfreudige "R.E.D.", das wieder mehr Richtung Industrial schielt. "Dystopia" bewegt sich im stampfenden Midtempo und verbreitet mit sphärischen 80s-Klängen an den Keyboards eine dystopische Endzeit-Atmosphäre. In "Dark Night Of The Soul" rückt, begleitet von Piano und Cello, die klare Stimme Simons' ganz in den Vordergrund.
Insgesamt liefert die Niederländerin mit "Vermillion" ein rundum gelungenes Debüt, das dank Lucassens Handschrift stilistisch ein genauso großes Spektrum abdeckt wie mittlerweile ihre Hauptband. Es dürfen also gerne noch weitere Soloalben folgen.
2 Kommentare mit 22 Antworten
wurde der Metal Eddy eigetnlich gefeuert?
Eh schon lange oder?
Nö, der ist jetzt Privatier.
warum wurde der denn gefeuert? Der war doch einer der besseren.. kannte sich zumindest aus mit Metal. War für mich ein Urgestein wie Michael Schuh
laut xing ist Michael Edele noch bei laut.de? Kann mich mal wer aufklären???
Hier bitte sehr:
https://youtu.be/XSBeIuljPfI?feature=shared
haha aber ich kenne die Antwort: Michael Edele macht nach wie vor Reviews nur hält er sich etwas zurück, weil er Yannik nicht so gern mag. Kein Wunder, Yannik ist ein richtiger Besserwisser!!
#TeamEdele
Edele ist nach wie vor Tell des Teams. Macht euch ma locker. Schreibt eben nicht mehr so viel.
citic kullern wohl ein paar Schrauben durch's Oberstübchen.
Danke für die Info Alex. Aber ich glaube Ulf ist leider tatsächlich weg. Schade.
Alles in Allem leistet laut.de aber einen Top Beitrag und ist mein Lieblings Musik Journal nach Metal Hammer.
Schwingster, tut mir leid für die Verwirrung!
Ich hoffe sehr, Ulf geht es gut. Hatte was häufiger Kontakt zu ihm, und ohne ins Detail gehen zu wollen, wirkte er gegen Ende unseres Kontakts sehr besorgniserregend und war für niemanden mehr ansprechbar. Wenn jemand was weiß, ob er okay ist, bin ich über ne Info dankbar.
Oje. Ich glaube auch das Ulf offiziell doch noch bei laut.de ist.
Wenn er irgendwelche Probleme hat wünsche ich ihm natürlich alles gute.
Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber einfach vergessen möchte ich ihn auch nicht. Aber er war für mich der Lieblingsautor hier und hat immer einen guten Musikgeschmack bewiesen
gab leider gute Gründe, warum das Schreiben/Reviews immer weniger wurde.
Stand Mai dieses Jahres gings ihm soweit gut. Vermisse auch die Zeiten im steten privaten Kontakt
Danke, Cole! Schon mal gut zu wissen, daß es ihn noch zu geben scheint! ♥
Ich als unbeteiligte Randgruppe habe ihn auch immer gerne gelesen und freue mich daher auch über die Statusmeldung.
Äußerst kreative Auslegung des Begriffs "unbeteiligt", doch doch
^^
Na wenigstens einer scheint mich hier zu verstehen. Nur grenzenlose Liebe für dich.
Aber Mal ernsthaft - mir sind heute im RL ein paar absolute Minusmenschen begegnet, dass ich mal etwas Konversation mit intellektuellen Mitmenschen brauchte. Sorry fürs rumspammen.
Musik ist mir egal, aber über eine Metal-Review ohne Phrasen à la "...an den Kesseln sitzt..." freue ich mich sehr!
Du nennst die Axt wohl auch "Gitarre" und den Tieftöner "Bass" du fucking Poser.
Und "Gekeife" Gesang!
und Langgrille "Album"!
Eierschneider - E-Gitarre
Dickdarm-Diego - Bassist
Fellgerber - Schlagzeuger
Ich sage zu Langgrille immer noch Stabheuschrecke.