laut.de-Kritik

In dieser Form kann sie Morcheeba getrost den Laufpass geben.

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Oh la la. Skye Edwards machts wieder solo. Das weckt Befürchtungen, sie hätte sich abermals aus dem Morcheeba-Camp verdünnisiert. Aber weit gefehlt, denn "Back To Now" wird auch auf der offiziellen Homepage des Trip Hop-Kollektivs angekündigt.

Also sehen wir Skyes drittes Solointermezzo unter dem Aspekt der musikalischen Selbstverwirklichung. Nach den ersten Umdrehungen kommt man jedoch nicht umhin, sich zu fragen, wen die Dame überhaupt noch benötigt. Gemeinsam mit ihrem Göttergatten Steve Gordon schrieb sie die Songs und arbeitete sie am Computer aus. Damit zäumt Mrs Edwards das Pferd von hinten auf, komponierte sie die Lieder ihrer beiden anderen Soloscheiben doch an der Gitarre.

Und die Vorgehensweise hat sich mehr als nur ausgezahlt. Der synthetische Zugang zur Musik steht Skyes Stimme äußerst gut. Hinzu kommen Neuerungen wie Uptempo-Beats und der Versuch, auch mal etwas tiefer zu singen ("Dissolve"). Diese Ingredienzen katapultieren "Back To Now" ganz nach vorne. Skye Edwards klingt absolut aktuell und bewahrt sich gleichzeitig die richtige Dosis Lockerheit. Zehn Tracks, kein einziger Ausfall: So wollen wir das haben.

Skye gibt gleichzeitig den träumerischen Zugang zur Musik nicht auf und wandelt elfengleich und trittsicher auf dem schmalen Grat zwischen Pop und Kitsch. Dabei changiert die Atmosphäre des Albums zwischen Wohlklang, Melancholie und hellen Höhen hin und her, dass es einem ganz zwirbelig wird. Highlights geben sich munter die Klinke in die Hand.

Das an indianische Gesänge angelehnte "Troubled Heart" spielt genauso in der vorderen Liga mit wie die unfassbar schönen Kompositionen "We Fall Down", die Single "Featherlight" oder "Little Lies". Gerade bei den drei Letztgenannten fährt Skye im Songwriting das Beste auf, was sie bislang in ihrer Karriere erschuf. Die Refrains gehen derart unter die Haut, dass die Bezeichnung Dreampop pures Understatement wäre. Ob Uptempo mit Shuffle-Beats (Talking Heads' "Road To Nowhere" lässt grüßen), getragen hymnisch oder balladesk, hier passt alles.

Über allem thront Skyes wunderbar sanft angerautes Organ. Wenn sie so weitermacht, kann sie den Godfrey-Brüdern getrost den Laufpass geben. Künstlerisch kommt "Back To Now" mal eben einem Quantensprung gleich.

Trackliste

  1. 1. Troubled Heart
  2. 2. Sign of Life
  3. 3. Featherlight
  4. 4. Nowhere
  5. 5. Little Bit Lost
  6. 6. We Fall Down
  7. 7. Every Little Lie
  8. 8. High Life
  9. 9. Dissolve
  10. 10. Bright Light

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