laut.de-Kritik

Heftigstes Splattergeknüppel plus Brüllorgien aus Iowa...

Review von

Juchuu. Slipknot aus Iowa verkörpern mit ihrem Debutalbum genau diese Art von Musik, die Dave Wyndorf im LAUT-Interview scherzhaft mit Hundegebell und wildem Armfuchteln gestikulierend nachahmte. Einzelne Songs aus diesem Sammelsurium von Splattergeknüppel und Brüllorgien auszumachen übersteigt meine journalistischen Fähigkeiten.

Zwar gibt es Stücke wie "Wait and bleed" und "Purity", bei denen so etwas wie Melodie erkennbar wird, doch im Großen und Ganzen wütet hier auf 60 Minuten ein Endzeit-Inferno, vor dem selbst die Heilsarmee flüchten würde. Acht Instrumentalisten haben hier ihre Ideen zusammengetragen und dank Sepultura-Producer Ross Robinson artete das nicht zu einem Soundbrei aus: ob irre bratzende Gitarren oder teutonische Samples, die Zutaten für nachhaltige Nebenwirkungen hämmern sich schonungslos in beide Hirnhälften.

Auch optisch überzeugt diese Horde Spinner, deren beängstigentes Maskenoutfit den Vorzeige-Schocker Marilyn Manson glatt ins Vorabendprogramm zurückstuft. Einen ähnlichen Antrag auf Einlieferung in die Geschlossene stellten einst die Hip Hopper von der Insane Clown Posse, deren Krankheitsbild von Slipknot aber mal locker getoppt wird.

Ein gelungener Soundtrack, um die nervige Freundin aus der Bude zu jagen. Kommt sie nicht mehr zu dir zurück, drücke einfach die Repeat-Taste - und brüll mit.

Trackliste

  1. 1. 742617000027
  2. 2. (Sic)
  3. 3. Eyeless
  4. 4. Wait And Bleed
  5. 5. Surfacing [RealAudio-Hörprobe]
  6. 6. Spit It Out
  7. 7. Tattered And Torn
  8. 8. Frail Limb Nursery
  9. 9. Purity
  10. 10. Liberate
  11. 11. Prosthetics
  12. 12. No Life
  13. 13. Diluted
  14. 14. Only One
  15. 15. Scissors

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29 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 22 Jahren

    Moderatoren hat sich das großartige, fabulöse LAUT offenbar immernoch nicht geleistet. Ist echt die Frage, wozu sich Rainer & Co dann die Kohle für ein vBB und die Zeit, um es einzubauen, vom Herzen gerissen haben.

    Traurig, diese halbherzigen Lösungen... :(

  • Vor 22 Jahren

    Mal was zum Thema Slipknot...indirekt zumindest...

    Bin ja fast vom Stuhl gefallen als ich Corey Taylor auf dem Spiderman-OST mit 'Brother' gehört habe...der kann ja richtig gut singen, was er ja bei Slipknot nur ab und an beweisen kann...

  • Vor 22 Jahren

    Meiner Meinung nach sind Slayer nicht härter oder kompromißloser wie Slipknot, besonders die "Iowa". Das könnte man noch auf div. andere Thrash-Bands ausweiten. Ich würde Slipknot auch nur bedingt als New Metal ansehen, eher Neo Thrash oder so... (scheiß Schubladen;)) Aber alles, dem nicht so ein altbackener 80's Flair anhaftet und was groovt ist gleich New Metal. Die Vocals sind ja schon beinahe Death Metal auf der "Iowa". Da Old Metaller aber nicht zu flexiblem Denken neigen, werden sie ihre Meinung auch wohl nicht ändern. Gebe ich aber eh 'nen Fuck drauf. Sollen diese kuttentragenden Rotzbremsen Metaller doch...