laut.de-Kritik
Teutonischer Qualitäts-Thrash, kompakt und eingängig.
Review von Matthias BossallerDas Jahr 2001 kann als Glücksfall für den deutschen Thrash-Metal bezeichnet werden. Destruction brachten das bissig-wütende "The Antichrist" heraus, und Kreator fanden mit dem abgefeierten Werk "Violent Revolution" zurück zu alter Stärke. Und Sodom? Ja, Sodom lieferten mit "M-16" einen weiteren Kracher teutonischer Qualitätsarbeit ab. Für die Gelsenkirchener Combo um Bandleader Tom Angelripper gehört "M-16" sicherlich zu einem der wichtigsten Alben der Bandgeschichte. Auch deshalb veröffentlichen die Ruhrpottler zum 20-jährigen Jubiläum ein Re-Release des Klassikers, der sich konzeptionell dem Vietnamkrieg widmet.
Für die Promotion reisten Angelripper und seine damaligen Bandkumpanen Bernemann (Gitarre) und Bobby Schottkowski (Schlagzeug) extra nach Südvietnam und Thailand. In Saigon besuchte die Band unter anderem ein Heim von vietnamesischen Kriegsveteranen oder traf sich mit einheimischen Metalfans. Die Eindrücke, die Angelripper und Co. dort sammelten, beeinflussten das textliche Konzept. "Das hat mich emotional schon aufgewühlt. Und dann schreibt man natürlich andere Texte", sagte der Bassist und Sänger im Interview mit laut.de. Diese Reise hielt der damalige Promoter Manfred Eisenblätter fotographisch fest. Für die Deluxe-Version der Jubiläums-Ausgabe öffnete er seine Archive und erstellte zusammen mit dem Sodom-Boss das 44-seitige Booklet mit raren Bildern und Linernotes.
Die neu aufgelegt Version von "M-16" erscheint in drei unterschiedlichen Formaten. Das aufwändig gestaltete Boxset enthält das vom aktuellen Bandschlagzeuger Toni Merkel neu gemasterte Originalalbum inklusive Bonus-Livetracks, zwei zusätzlichen Bootleg-LPs mit weiteren bislang unveröffentlichten Live-Versionen (aufgenommen in Deutschland, Thailand, Japan), einem USB-Stick im Look einer Gewehrpatrone mit sämtlichen Albumsongs, einer militärischen Sodom-Erkennungsmarke, einem Poster mit dem Cover-Artwork und dem für Fans sicherlich besonders interessanten Booklet. Das CD-Mediabook umfasst neben den remasterten Originalsongs zwei unveröffentlichte Live-Tracks aus dem Jahr 2001 und zeigt weitere unbekannte Sodom-Fotos, die ebenso auf der orangenen Vinyl-Version zu finden sind.
"M-16" bestach schon damals mit seinem knackigen, druckvollen Sound und der gekonnt ausbalancierten Mischung von Midtempo-Granaten wie "Napalm In The Morning" oder dem Ohrwurm-Hit "Marines" auf der einen und speedigen Schädelspaltern der Marke "Among The Weirdcong" und "I'm The War" auf der anderen Seite. Nicht umsonst stehen diese Stücke zusammen mit dem Titeltrack "M-16" immer wieder auf der Liste der Livestücke. Zu den hitverdächtigen Songs gehören sicherlich auch das brutale "Cannon Fodder" und das nicht minder ballernde "Minejumper".
Sodom haben damals ein extrem kompaktes und eingängiges Langeisen eingespielt, das sich 20 Jahre lang schadlos gehalten hat. Textlich beschreibt Angelripper in drastischer Wortwahl die Grauen des Krieges. Es finden sich Verweise auf den Antikriegsfilm "Apocalypse Now" mit Robert Duvalls berühmtem Zitat: "I like the smell of napalm in the morning. It smells like ... victory" zu Beginn von "Napalm In The Morning". Mit dem Coversong "Surfin' Bird" von The Trashmen stellen Sodom die Verbindung zum Vietnam-Epos "Full Metal Jacket" her, indem er zu hören ist.
Die Aufnahmen zu "M-16" markierten das Ende der jahrelangen Zusammenarbeit mit Produzent Harris Johns. Es war auch das letzte Album, das die Bandmitglieder in enger Zusammenarbeit über einen längeren Zeitraum aufgenommen haben. "Damals waren wir für drei oder vier Wochen im Studio in Lütte in Brandenburg", erinnert sich Angelripper im Gespräch. "Dort hatte Harris einen uralten Landgasthof renoviert und das Studio eingebaut. Das war sehr idyllisch. Die Band war von morgens bis abends zusammen, und wir haben dort auch gepennt." Das Jahr 2001 war einfach eine gute Zeit.
3 Kommentare mit 4 Antworten
Da wird dem cringeuser die Mette platzen.
Und das zurecht. Bei Sodom erigieren die Metten kollektiv, sollte klar sein.
Ne, Diggi, Mette platzte 89 bei "Agent Orange", blieb dann auch das einzige Album von Sodom was ich mal gefeiert, bzw. überhaupt gehört habe.
Die Brüllis wirklich sehr peinlich mal wieder.
die wendehalsigkeit des lautusers erreicht einen neuen höhepunkt...vor wenigen wochen inszenierte er sich noch als superfan und jetzt plötzlich will er nur ein einziges album gefeiert haben
Sobald seine Homies Schwingo, Nomi usw hier auftauchen und es abpersern ist er sicher auch wieder ganz fix der größte Fan aller Zeiten.
der Sodhai spielt sich mal wieder selbst am pimmel rum