laut.de-Kritik
Der neue Shouter macht Ryan McCombs fast vergessen.
Review von Michael EdeleFür mich kam es einer mittleren Katastrophe gleich, als die News die Runde machte, Sänger Ryan McCombs habe sich bei Soil verabschiedet, um dem Privatleben Vorrang zu geben. Inzwischen ist der Mann bekanntlich bei Drowning Pool eingestiegen und ist dem Musicbiz somit mit seiner unnachahmlichen Stimme erhalten geblieben. Was aber ist aus Soil geworden?
Kurz gesagt: Same as it ever was! Man krallt sich einfach den ehemaligen Diesel Machine-Fronter A.J. Cavalier und setzt auf bewährt fette Riffs und Melodien, die sich sofort im Ohr festsetzen. Ob A.J. an Ryan rankommt oder besser ist, muss sich erst noch zeigen. Fakt ist jedenfalls jetzt schon, dass er seinem Vorgänger stimmlich doch sehr ähnelt. Allerdings klingen seine Shouts eine Spur brutaler und erinnern nicht selten an den letzten Drowning Pool-Shouter Jason 'Gong' Jones.
Die Marschrichtung ist natürlich nach wie vor dieselbe. Powervolle Riffs, treibendes Drumming, die ein oder andere griffige Melodie und eine markante, kraftvolle Stimme. Das regt nicht nur das Testosteron zur Überproduktion an, sondern bringt auch das Blut zum kochen. "Fight For Life" ist vielleicht nicht der beste Song auf dem Album, aber ein ganz guter Opener. Daran schließt "Give It Up" mit einer recht fröhlichen Melodie an, die von der Art her an "Say You Will" von der letzten Scheibe erinnert, bevor mit "Pick Me Up" die erste potenzielle Single ertönt.
Auch "The Last Chance" weist einfach die richtige Mischung aus Melodie, ruhigen Momenten und explosiven Stimmungen auf, die dazu noch richtig spannend aufeinander aufbauen. Sowohl der Titeltrack als auch "Hear Me" und "Let Go" schrauben die Power ein wenig zurück, verlieren dadurch aber nichts an Eindringlichkeit. Ganz im Gegenteil, zeigt A.J. hier doch, wie flexibel er stimmlich ist. Auch Shaun Glass und Adam Zadel glänzen mit ein paar wirklich tollen Melodien.
"Forever Dead" macht wieder richtig Feuer unterm Arsch und wer hier nicht auf den ersten Höreindruck der Meinung ist, dass noch Ryan ins Micro wütet, hat was an den Lauschern. "Until It's Over" könnte ebenfalls in einschlägigen Musikprogrammen seine Fans finden. Die mehrstimmigen Gesangslinien sind einfach supereingängig. Dagegen klingt "Threw It Away" schon fast nach einen Alice In Chains-Tributesong.
Auch wenn ich es zunächst nicht für möglich gehalten hätte, aber der Neue bei Soil macht Ryan McCombs beinahe vergessen. Mit der Höchstzahl möchte ich allerdings dennoch warten, bis ich die Jungs in der Formation mal live gesehen habe.
1 Kommentar
die Bass ballern wie gewohnt hammermäßig, und die snare is einfach der hammer