laut.de-Kritik

Die vier Apostel des White Metal wandeln auf Jesus' Spuren.

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Die Glam Szene, die mit Bands wie Guns N' Roses, Mötley Crüe oder Poison gockelgleich über den Sunset Strip stolzierte, ist musikalisch die Heimat von Stryper. Stryper geben sich allerdings bibelfest, befolgen das christliche Motto "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" aus dem Buch der Bücher und werfen dieses zeitweise in den Moshpit.

Die vier Apostel des White Metal wandeln auf den Spuren von Jesus und treiben die Sünden des Auditoriums verpackt in Krachkunst aus, quasi ein Schaf im Wolfspelz. Die in schwarz-gelb gehüllten Bringer des Friedens leben in einer Welt, die kriegstüchtig ist.

Stryper beginnen ihr Album mit dem Thema, mit dem in der Bibel die Offenbarung des Johannes endet: "End Of Days" kündet von der Apokalypse und zwar nicht der gottgesandten, sondern der menschgemachten Katastrophe mit Kriegen und Klimawandel.

Im Groben sind Stryper Engel. Auf den Teufel im Detail verzichten die Amis und bewegen sich in den Genre-Grenzen des handelsüblichen Heavy Metals der Achtziger. Dabei sind sie weder Trendsetter noch Trittbrettfahrer, sondern einfach mit dabei. Die reine Lehre des Metal vermengen die Mannen mit christlicher Erlösungsthematik.

Mit "Love Symphony" besingt das Quartett das höchste aller Gefühle, während Sänger Michael Sweet in "Imperfect World" konstatiert, dass weitaus nicht alles rund sein kann. Mit der die Kitsch-Zone gekonnt umschiffenden Ballade "Grateful" haben die Jünger des Hardrock gar ein Kleinod im Köcher, das in der Band-eigenen Historie zur Champions League gehört.

Der Titelsong "When We Were Kings" referiert auf das nostalgisch verklärte Früher-war-alles-anders Gefühl. Dass die Gold- und Platin-Seller der Achtziger mittlerweile in der Mittagssonne auf Festivals spielen, ist Teil des Prozesses. Dabei verlegt sich Sänger Michael Sweet, der sich aufgrund eines Karzinoms einer Schilddrüsenoperation unterziehen musste, auf die DIY-Methode und produziert die Platten mittlerweile selbst. Kontrolle und Kontinuität und nicht der Starrummel tragen die Formation in das mittlerweile vierte Jahrzehnt ihres Bestehens. 'The Last Supper' kann noch warten.

Trackliste

  1. 1. End Of Days
  2. 2. Unforgivable
  3. 3. When We Were Kings
  4. 4. Betrayed By Love
  5. 5. Loves Symphony
  6. 6. Trinity
  7. 7. Rhyme Of Time
  8. 8. Raptured
  9. 9. Grateful
  10. 10. Divided By Design
  11. 11. Imperfect World

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