laut.de-Kritik

Fieser Bass im Hintergrund und messerscharfe Riffs

Review von

"Hallo Freunde", mit diesem Schlachtruf beginnt wohl jedes Subway To Sally Konzert und auch "Schrei!" geht damit in die Vollen. Es gibt nur sehr wenige Bands in Deutschland im harten Rockbereich, die in ihrer Muttersprache singen, und auf eine derart eingefleischte Fangemeinde zählen können, wie die Potsdamer.

Wie bei allen Live Scheiben stellt sich auch bei "Schrei!" die Frage nach Sinn und Zweck, denn speziell wenn druckvolle Gitarren im Spiel sind, bringen Live-Veröffentlichungen den Sound selten rüber. Ich möchte nicht so weit gehen und sagen, dass Subway To Sally da eine Ausnahme machen, aber bei einer Band, bei der das Touren so zum Geschäft gehört, wie beim Henker das Fallbeil, kann ich den Sinn einer Liveaufnahme eher nachvollziehen. Zumal sich hier die Möglichkeit bietet, eine Art "Best Of" Zusammenstellung hinzuschustern, die es so bei STS noch nicht gab.

"Hochzeitsreise", unter diesem Motto stand die letztjährige, sehr erfolgreiche Tour und mit "Böses Erwachen", dem Opener von "Hochzeit" kann das Spektakel beginnen. Mit fiesem Bass im Hintergrund und messerscharfen Riffs ist damit aber leider schon der Höhepunkt vorweggenommen. Mir gefallen vor allem die Songs von diesem Album, weil der Sound im Vergleich zu den älteren Scheiben einfach fetter ist und sich nicht mit filigranen und ausgefeilten Spielereien selbst im Wege steht.

Wie bei Rammsteins "Live in Berlin" (soll kein Vergleich sein) bleibt natürlich auch bei "Schrei!" die visuelle Seite auf der Strecke, die einfach zu Subway To Sally gehört, aber im Gegensatz zum Berliner Schreckgespenst wird auf eine überflüssige zweite CD verzichtet und stattdessen ein Multimedia Track angehängt. So soll es auch sein! Aber was muss ich beim Doppelklicken festestellen: He STS, das kann nicht wirklich Euer Ernst sein. Alle Namen alphabetisch aufgelistet, die auf der Tour mal ins Mikro gerülpst haben oder sich sonstwie lautstark (hach, welch Wortspiel he he!!) bemerkbar gemacht haben. Dafür gibts gleich den ultimativen Schrei!, ach was sag ich, den absoluten Brüller ins Ohr und zwar ganz tief am Trommelfell vorbei ins Kleinhirn, was soll denn das?

Nee, nee, auch wenn die Platte an sich ganz OK ist aber für diesen Schwachsinn muss ich doch mal glatt den Zeigefinger an die Stirn halten, ein dreifach kräftiges "Ts Ts Ts"!!!

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Böses Erwachen
  3. 3. Mephisto
  4. 4. Das Opfer
  5. 5. Unterm Galgen
  6. 6. Grabrede
  7. 7. Traum vom Tod
  8. 8. Der Sturm
  9. 9. Horo
  10. 10. Minne
  11. 11. Die Hexe
  12. 12. Liebeszauber
  13. 13. Die Braut & der Bräutigam
  14. 14. Ohne Liebe
  15. 15. Henkersbraut
  16. 16. Julia und die Räuber
  17. 17. Carrickfergus
  18. 18. Maria

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