laut.de-Kritik
Sonniger Surf-Pop-Rock-Hop mit weniger Rock.
Review von Eberhard DoblerWas sich beim Album "14:59" oder dem Hit "Every Morning" bereits andeutete, bestätigt der neue Longplayer. Sugar Ray bevorzugen mittlerweile leicht melancholische bis partymäßige Sommertunes. Vorbei sind die Zeiten, in denen vorwiegend rüde abgehüpft wurde. Die Surf-Punkrocker sind bei den Massen angekommen.
"Hauptsache schöne Melodien" lautet der Leitspruch des Quintetts. An sich löblich, einzig: die Suche nach den großen Gesang-Hooklines macht die Songs auswechselbar und endet nicht nur einmal im Mittelmaß ("Waiting"). Für einen sommerlich beschwingten Hit reichts aber allemal ("When It's Over"). Fündig werden Sugar Ray auch bei "Under The Sun", dem vielleicht besten Songs der Platte, oder "Satellites", bei dessen Refrain ich an Produktionen von Jeff Lynne denken muss.
Die unangestrengte Melodiösität des Bridge-Parts von "Words On Me" ist in dieser Hinsicht ebenfalls mehr als gelungen. Bei "Stay On (feat. Nick Hexum)" kommt karibisches Feeling auf, während die Gitarren in "Just A Little" countrymäßig klingen. "Disasterpiece" ist eine Party-Rock'n'Roll-Nummer im Stile der Stones geworden. "Answer The Phone" ist die härteste Nummer des Albums. Ansonsten geben sich die Kalifornier bevorzugt laid back.
Fazit: Sonniger Surf-Pop-Rock-Hop mit weniger Rock. Kein Muss, aber wie besingt Mark McGrath die guten alten Zeiten in "Under The Sun" so schön: "I always remember Run DMC and all the good times we had on the beach". Man stelle sich dazu einfach den Strand von Orange County, ein paar Cocktails und gefüllte Bikinis vor - und gibt der Platte drei Punkte.
Noch keine Kommentare