laut.de-Kritik
Folkiges für die Folks und Freunde.
Review von Kerstin KratochwillPeter Morén von dem Trio Peter, Bjorn And John (beim Lesen des Namens dieses Acts hören wir alle unweigerlich den pfeifenden Ohrwurm "Young Folks", oder?) widmet sich auf dem zweiten Album seines Projekts SunYears dem schwelgerischen Indie-Gitarren-Pop. Der schwedische Studio/Live-Musiker und Produzent hat die pop-affine DNA seines Landes in sich. Ihm gelingen mühelose leichtfüßige melodische Songs, die einen harmonisch wie ein skandinavischer Herbstspaziergang umwehen.
Hübsche Gast-Vocals der Irin Lisa Hannigan, der US-Singer-Songwriterin Nicole Atkins und des britische Folktronica-Künstlers Sam Genders (Tunng, Diagrams) tragen zu dem warmen Charakter von "The Song Forlorn" bei. Doch nach einer Weile plätschern die Tracks zu sehr dahin, werden zum Nebengeräusch.
Dennoch - die folkigen feinen Einschübe in "Dark Eyes", die tröstenden Lyrics im zarten Trauer-Song "Your Dad Was Sad", geradezu raue rockigen Aspekte in "The Body", der Power-Pop von "(Going To) A Cruel Country" oder die charmanten Schrammelgitarren samt catchy Handclaps wie im Jangle-Pop-Highlight "Spanner In The Works" machen SunYears Musik zu einem klassischen Gitarren-orientierten Werk, das zuweilen an die Beatles, The Shins oder The Byrds erinnert. Genährt von den Einflüssen von opulenten Gitarren-Bands wie Ride, Teenage Fanclub und The Stone Roses.
Seit über 25 Jahren im Musikbusiness umtriebig, unter anderem für Robert Forster (The Go-Betweens), Shout Out Louds oder kürzlich beim schottisch-schwedischen Kollabo-Projekt "Songs For Nina And Johanna" von James Yorkston nit Nina Persson (The Cardigans) und Johanna Söderberg (First Aid Kit), kennt Morén sein Handwerk und die Harmonie-Geheimnisse zwischen Musiker-Kollaboration. "The Song Forlorn" ist damit eine allgemeine Hymne an die Kraft der Musik, an die Stärke des Zusammenspielens sowie Songwritings und sympathisches Statement eines leidenschaftlichen Musikers.
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