laut.de-Kritik
Das Einzige, was hier modern klingt, ist die Produktion.
Review von Michael EdeleDass vor allem in Schweden gern dem rotzigen Rock'n'Roll gehuldigt wird, ist kein Geheimnis. In Dänemark beweisen seit ein paar Jahren Volbeat Standhaftigkeit in Sachen Rock'n'Roll. Nun steht mit Supercharger eine Band aus der dänischen Hauptstadt auf dem Plan, die so dreckig wie manche Kollegen aus Schweden und so rotzig wie President Evil aus unseren Landen klingen.
An President Johnny Holze erinnern Supercharger vor allem wegen ihrem Shouter. Wer beim Opener im Chorus ganz plötzlich an The Sweet und "Ballroom Blitz" denkt, liegt auch nicht so falsch. Das Einzige, was auf der Scheibe wirklich modern klingt, ist die Produktion, für die Dänenkönig Tue Madsen (The Haunted, Mercenary) verantwortlich zeichnet. Ansonsten gehts hier in bester Punk-, Blues- und Heavy Rock-Manier zur Sache.
Dabei hätten sie der Dame, die in "Gotta Get It" und "Hell Motel" durch den Hintergrund geistert, gern ein wenig mehr Platz einräumen können. Aber was solls. Schließlich lassen sich Supercharger auch andere Sachen einfallen. So taucht in "If You Wanna Rock" eine sehr coole Mundharmonika auf, nachdem es in diversen anderen Tracks schon ein paar sehr geile Bar Piano-Einlagen zu hören gab. Smoothe 'Uh-Uhs' wie im relaxten "Borderline" schaden auch nicht, um die Stimmung zu heben.
In den Strophen erinnern die Nordlichter gern an AC/DC, packen zum Refrain hin aber meist irgendeine tolle Melodie aus, die man von Australien so nicht kennt. Dafür liefern sie mit "Join In And Loose It" satten Bluesrock in bester Rose Tattoo-Tradition ab. Die Jungs wären mit Sicherheit auch ein guter Opener für die gerade laufende Airbourne-Tour gewesen. Da macht es auch nichts, dass die ganz großen Hits noch fehlen.
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