Susanna - " Flower Of Evil"

Das Einkleiden von Hits, auch der härteren Sorte, in ein melancholisches Gewand scheint in Skandinavien schwer gefragt zu sein. Nachdem die Schweden von Hellsongs mit "Hymns In The Key Of 666" 2008 einen viel beachteten Anfang gemacht haben, legt nun die Norwegerin Susanna Wallumrød mit demselben Konzept nach.

Den Opener stellt Thin Lizzys altbekanntes "Jailbreak", das gleich mit einer Überraschung aufwartet: Eigenbrötler Will Oldham begleitet Wallumrød am Mikrophon. Der Kontrast zwischen ihrem ruhigen, nordischen Organ und seinem hohen, brüchigen Gesang verleihen dem Stück eine interessante Facette.

So richtig mag der Funke aber nicht überspringen. Die Begleitung beschränkt sich, wie auch in den folgenden Stücken, aufs Mindeste: Kontrabass, Klavier und Gitarre, die oft nur einzelne Noten einstreuen. Was dazu führt, dass sich nach einer Weile gepflegte Eintönigkeit verbreitet.

Ob Lou Reeds "Vicious", Tom Pettys "Don't Come Around Here No More" oder ABBAs "Lay All Your Love On Me" – so richtig unterscheiden lassen sich die Stücke nicht. Lediglich Black Sabbaths "Changes" ist etwas stärker ans Original angelehnt und dank der Begleitstimme von Schlagzeuger Pål Hausken durchaus gelungen. Wie auch die Schnulze "Without You", bei der noch einmal Will Oldham zum Einsatz kommt.

Zu den Covern gesellen sich zwei eigene Stücke, "Wild Is The Will" und "Goodbye", die sich gut ins Gesamtkonzept eines dichten, atmosphärischen Albums fügen, das wie aus einem Guss klingt. Was sicherlich auch daran liegt, dass die Aufnahmen lediglich drei Tage dauerten und neun Stücke in einer einzigen Session entstanden.

"Flower Of Evil" eignet sich für beschwerliche, stille Stunden. Wie der Einsatz einer verzerrten E-Gitarre in "Can't Shake Loose" zeigt, hätten etwas mehr Akzente aber nicht geschadet. Depression geht in Ordnung, aber so monoton braucht sie nicht zu sein.