laut.de-Kritik
Verteufelt souliger Hip Hop mit lockeren Basslines und frischen Samples.
Review von Alexander EngelenUnerwartet flattert ein Album ins Haus, der Name der Produzenten ist unbekannt, doch der eine oder andere Gast weckt freudige Erwartungen. Schon beim ersten Durchhören überzeugt die Scheibe im höchsten Maße und hinterlässt bleibenden Eindruck.
Es geht um die beiden Produzenten Symbolic One und Illmind, die sich für das Onemind-Projekt zusammen geschlossen haben und ein verteufelt souliges Hip Hop-Album abliefern. Faszinierend, wie sich die wunderbar lockeren Basslines und frischen Samples zu einem sommerlichen Smoothrap-Teppich verdichten und Rappern wie Little Brother, K-Otix, Ghostface Killah oder El Da Sensai eine zwanglose Spielwiese bieten.
Doch auf "The Art Of Onemind" sichern nicht nur die wohlklingenden Namen das hohe Qualitätsniveau. Das Strange Fruit Project – Illminds Crew – etwa flowt gleich zu Beginn vielversprechend auf "Been Gone" und veredelt das fröhlich plätschernde Instrumental von "The Broke Song".
Entgegen verbreiteter Vorstellung ist es übrigens gar nicht leicht, auf derart ruhige Instrumentals zu rappen. Um so sympathischer die Wirkung, wenn der Versuch funktioniert. Ähnlich positive Gefühle versprühen Supastition auf "Never Gone Change" oder Darien Brockington auf dem Neo Soul-Joint "Night Like This".
"Blue Notes" trägt seinen Titel zu Recht, denn das jazzige Instrumental erinnert unweigerlich an das berühmte Jazz-Label Blue Note Records. Zum absoluten Highlight mausert sich jedoch "Hands Off", bei dem Symbolic und Illmind die Samples überzeugend in simple Drums verflechten und somit ein traurig bouncendes Rapstück zaubern.
Symbolic und Illmind sind beide erst Mitte zwanzig, im besten Alter also. Mit diesem unverschämt sympathischen Album sei ihnen ein großer Erfolg gegönnt. Ganz spielerisch haben sie das Zeug dazu.
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