laut.de-Kritik
Hier wird gerockt bis der Arsch auf Grundeis geht.
Review von Stefan JohannesbergTha Alkoholiks heißen jetzt nur noch Tha Liks. Wahrscheinlich versucht man so, auch die Jay-Z Mainstream-Raphörer abzuchecken. Denn die drei Jungs von der Westcoast J-Ro (Mic), Tash (Mic) und E-Swift (Produzent und DJ) sind in den USA bis dato nur ein Insidertipp. Die Plattenverkäufe stagnieren bei ca. 175.000 verkauften Einheiten, für einen amerikanischen Hip Hop-Act keine beeindruckende Zahl. Doch die trinkfesten Rapper aus LA ändern nur ihren Namen ein wenig. Die Beats und Raps bleiben zum Glück so fresh und gut wie am ersten Tag, sprich wie bei den drei vorangegangenen Platten.
Der Trumpf der Liks ist seit jeher das Zusammenspiel der tighten Reime, die vor witzigen Punchlines nur so wimmeln und der partytauglichen Beats, die oft mit kleinen Soundquerverweisen wie Flaschenklirren ausgestattet sind. Die Mischung machts, würde uns ein Werbeslogan jetzt suggerieren. Doch trotz der Lockerheit und Leichtigkeit, mit der die Drei zu Werke gehen, handelt es sich bei den Songs nicht um oberflächliche Bubblegum-Musik, ganz im Gegensatz zu den fernsehüblichen Produktjingles.
Nein, hier wird gerockt bis der Arsch völlig wund auf Grundeis geht. Besoffener Party-Hip Hop meets psychedelischen 70er Rock wie bei "Goin Crazy", "Promote Violins" oder "Another Round" zeigt die Liks von ihrer besten Seite. Aber auch die typischen Liks-Hymnen wie "Da Da Da" und "L.I.K.S", von E-Swift kongenial produziert, können vollends überzeugen. Leider fallen die Synthie-Produktionen vom Rocwilder und auch die Single "Best You Can" von den Neptunes etwas ab. Trotzdem kommen die Liks ihren Platz in der Hip Hop-Hall Of Fame ein gutes Stückchen näher.
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