laut.de-Kritik

Die Beatles on Speed versetzen den Hörer in Partystimmung.

Review von

Drei Jahre sind seit dem letzten The Bones-Output vergangen (die "Partners In Crime Vol.1" nicht mitgerechnet). Neben Psychopunch sind die Knochen aus Schweden inzwischen eh die einzige Rotzrock-Band, die noch ernst zu nehmen ist und die neue Scheibe knüpft genau da an, wo "Straight Flush Ghetto" aufgehört hat.

Nach einem kurzen Redneck-Intro mit Banjo legt "Mighty Touchdown" auch schon kräftig los und gibt die Richtung vor, in welche der Großteil der restlichen 14 Songs geht. Nämlich direkt nach vorne weg und mit dem nackten Arsch ins Gesicht. War Boners Stimme schon immer die dreckigere, aggressivere, so ist der Unterschied zur der von Beef auf Scheibe noch deutlicher geworden. Weiter geht's mit dem schon auf der letzten Tour angespielten "Fatline Fever", das einen absolut großartigen Chorus aufweist, den man schon beim ersten Mal mitsingen kann.

Keine Pause, die Beatles on Speed machen schon mit "She Hates Me (Yeah, Yeah, Yeah)" weiter und man fragt sich, wo man auf die Schnelle nen Sixpack herbekommt. "Stuck In The Mud" lässt einen zum ersten Mal ein wenig durchatmen, doch auch hier bleiben die Füße keine Sekunde lang still. Stilistisch könnte der Song auch von den Heartbreak Engines stammen, er geht direkt ins Blut. Nach einem kultigen Sample als Intro dreht "Not My Kind" wieder kräftig auf und rockt in bester Motörhead-Manier drauf los.

Mit dem Titeltrack zum letzten Album geht es sehr melodisch zur Sache, bevor Boner in "Sealed With A Fist" wieder einiges an Frust ablässt. Allerdings sollte der Song live bald unverzichtbar sein, lässt sich der Chorus doch herrlich mitsingen. Der Vergleich mit den Beatles kommt spätestens bei "Dead Weight" dank des mehrstimmigen Gesangs erneut ins Gedächtnis, auch weil wir es musikalisch mit astreinem Rock'n'Roll zu tun haben. Daran lässt auch "Ain't Life A Mother Fucker" keinen Zweifel, das ein wenig an "Home, Sweet Hell" erinnert.

"Not Predictable" schlägt in eine ähnliche Kerbe wie "Flatline Fever" und setzt dabei auf eine fast schon melancholische Melodie sowie einen hohen Mitsingfaktor. Der kurzen Ramones-Huldigung "Destination X" folgt mit "Black Day Boogie" tatsächlich ein erstklassiger, hart rockender Boogie auf den selbst Lemmy Stolz wäre. Mit "Too Many Miles" kommen noch mal ein paar melancholische Gefühle auf, wenn The Bones das mitunter einsame Tourleben besingen.

Davon ist in "Fools Vacation" mit seiner Slidegitarre schon nichts mehr zu hören. Hier köpft man höchstens das nächste Bier und macht sich ne schöne Zeit. Gleiches gilt für "Fit In My Skin", mit dem uns das Quartett mit Partystimmung in den Feierabend entlässt. Wird Zeit, dass die Jungs wieder auf Tour kommen, ich hab ganz schön Durst!

Trackliste

  1. 1. Mighty Touchdown
  2. 2. Flatline Fever
  3. 3. She Hates Me (Yeah Yeah Yeah)
  4. 4. Stuck In The Mud
  5. 5. Not My Kind
  6. 6. Straight Flush Ghetto
  7. 7. Sealed With A Fist
  8. 8. Dead Weight
  9. 9. Ain't Life A Mother Fucker
  10. 10. Not Predictable
  11. 11. Destination X
  12. 12. Black Day Boogie
  13. 13. Too Many Miles
  14. 14. Fools Vacation
  15. 15. Fit In My Skin

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