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The Damned

Die Londoner The Damned gelten als eine der wenigen Punkbands, die neben dem eigenen Genre auch den Gothic-Rock beeinflusst haben. Einzige Konstante der Gruppe ist Dave Vanian, aber auch die Gründungsmitglieder Rat Scabies (Schlagzeug) und Captain Sensible (anfänglich Bass, später Gitarre) machen sich einen Namen in der Szene.

Videopremiere: "Grimly Fiendish" von The Damned
Videopremiere "Grimly Fiendish" von The Damned
Ready for some Vampire-Punk? The Damned kredenzen einen Appetizer des kommenden Live-Albums "A Night Of A Thousand Vampires".
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Die drei Genannten (mit bürgerlichen Namen David Lett, Chris Millar und Raymond Burns) spielen vor der Gründung 1976 mit Chrissie Hynde, der späteren Sängerin der Pretenders, in der Band Masters Of The Backside. Originalgitarrist Brian James (eigentlich Brian Robertson) ist Mitglied der London SS, einer kurzlebigen Protopunkband, in der unter anderem auch Mick Jones von The Clash aktiv ist.

Angeblich soll auch ein gewisser Sid Vicious eingeladen gewesen sein, Sänger bei den Damned zu werden, allein, er taucht nicht zur Vorstellung auf. So wird Horror-Fan Vanian der Frontmann, und der erste Gig findet ausgerechnet zusammen mit den Sex Pistols im Juli 1976 statt.

Die erste Damned-Single erscheint beim legendären Label Stiff Records. Aber "New Rose" ist mehr als das. Sie gilt im Oktober 1976 als die allererste Single einer britischen Punkband. Auch beim Album haben The Damned die Nase vorn. "Damned Damned Damned" erscheint im Februar 1977, acht Monate vor "Never Mind The Bollocks" und knapp zwei Monate vor dem selbstbetitelten Debüt der Clash.

Wie wenig The Damned im Punk festgefahren waren, zeigt die Tatsache, dass sie im März 1977 im Vorprogramm von T.Rex spielen. Um diese Zeit stößt Lu Edmunds als zweiter Gitarrist zur Band. Mit ihm spielen die Verdammten das zweite Album "Music For Pleasure" ein, das im November 1977 auf den Markt kommt und grandios floppt.

Die Band löst sich daraufhin auf und die einzelnen Mitglieder widmen sich diversen Seitenprojekten. 1978 finden The Damned wieder zusammen, allerdings ohne Brian James. Captain Sensible rückt vom Bass an Gitarre und Keyboards auf. Für eine Weile spielt Lemmy Bass, die Position wird später im Jahr endgültig mit Algy Ward (Ex-The Saints) besetzt.

In dieser Formation nehmen The Damned 1979 die dritte Platte "Machine Gun Etiquette" auf, die bei Chiswick Records erscheint. Es wird das Comeback-Album für Vanian & Co. Der Sound verändert sich zu dieser Zeit stark. The Damned klingen relativ düster, Vanian croont mehr und mehr, und Captain Sensible bringt seine Keyboards in die Musik ein. Der Frontmann tritt in vampirähnlichen Kostümen auf.

Anfang des neuen Jahrzehnts erscheint "The Black Album", für viele so etwas wie der Startschuss für Gothrock. Zu diesem Zeitpunkt hat bereits Paul Gray (Ex-Eddie And The Hot Rods) von Ward den Bass übernommen, 1981 stößt Roman Jugg als fester Keyboarder dazu. Für Studioalbum Nummer fünf kommt die Band bei Bronze Records unter, "Strawberries" steht 1982 in den Läden. Im Jahr drauf gibt Gray den Bass an Bryn Merrick ab.

Als nächstes Projekt geht die Gruppe "Give Daddy The Knife, Cindy" an, einen Soundtrack zu einem imaginären Horrorfilm aus den Sechzigern. Für dieses Album nennen die Fünf sich Naz Nomad and The Nighmares. Vanian nimmt die Identität des Naz Nomad an, Sensible wird Ulla, Merrick mutiert zu Buddy Lee Junior, Jugg heißt Sphinx Svenson und Scabies nennt sich Nick Detroit.

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The Damned "Lemmy hat The Damned gerettet"
Captain Sensible über die Arbeit mit Tony Visconti, Motörhead und das Publikum als Gegner.

Gitarrist Sensible steigt 1984 aus, um eine Solokarriere zu verfolgen, seinen Part übernimmt von nun an Tastenmann Jugg. Im Jahr 1986 kommen The Damned bei MCA unter, hier erscheinen 1985 "Phantasmagora" und ein Jahr später "Anything", das wiederum ein kommerzieller Misserfolg ist. Brian James kehrt 1988 in die Arme seiner alten Kumpels zurück. Sein Gitarrenspiel ist auf "Final Damnation" zu hören, einem Livealbum, das im Sommer des Jahres in London aufgenommen wird. Dann wird es eine Weile ruhig um die Jungs.

1993 spielen Vanian und Scabies zusammen mit Kris Dollimore (Gitarre, Ex-The Godfathers), Alan Lee Shaw (Gitarre) und Jason "Moose" Harris (Bass). Um das 1995er Album "Not Of This Earth" gibt es so großen Ärger zwischen Vanian und Sensible auf der einen und Scabies auf der anderen Seite, dass die Band zur Veröffentlichung schon aufgelöst ist.

Doch schon 1996 sind Vanian und Sensible wieder gemeinsam im Namen der Verdammnis unterwegs, diesmal mit Patricia Morrison (Ex-Sisters Of Mercy) am Bass und Garrie Dreadful hinter den Drums. Monty Oxy Moron übernimmt die Keys. 1999 gibt es noch einmal einen kleinen Besetzungswechsel, Pinch spielt von nun an Schlagzeug.

2001 erscheint "Grave Disorder" bei Nitro Records und die Band tourt zwei Jahre am Stück. Vanian heiratet Morrison, die beiden werden 2004 Eltern. Als Mutterschaftsvertretung tritt Stu West (Ex-English Dog) an den Viersaiter. Eine Live-DVD namens "MGE25" kommt 2006 auf den Markt, gefolgt vom 2008er "So, Who's Paranoid?".

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Im Februar 2017 erleben alle Beteiligten das 40-jährige Jubiläum des Debütalbums "Damned Damned Damned" mit, das zum feierlichen Anlass in einem Re-Release mit ausführlichen Liner Notes sowie Interviews erscheint. Von der andauernden Rückbesinnung gelangweilt, beschließen die Briten, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Zehn Jahre nach "So, Who's Paranoid?" erscheint mit "Evil Spirits" 2018 wieder ein brandneues The Damned-Studioalbum. Besser noch: Ex-Bassist Paul Gray ist wieder mit von der Partie. Die Freude darüber drückt auch das Cover der Platte aus, auf dem alle Beteiligten namentlich aufgeführt werden: "David Vanian, Captain Sensible, Monty Oxymoron, Paul Gray & Pinch". Ausgangspunkt der Studio-Rückkehr war jedoch eine erfolgreiche Pledge-Kampagne, die als Finanzspritze notwendig war.

Zu fünft reisten The Damned schließlich nach New York, wo Produzentenlegende Tony Visconti (Bowie, U2) bereits in Vorfreude wartete. In gemeinsamer Arbeit entstehen zehn Songs, die die Punk-Veteranen dort platzieren, wo sie sich selbst im Titel ihrer Vorabsingle wähnen, an der Schwelle zwischen gestern und morgen: "Standing On The Edge Of Tomorrow".

Das wieder erwachte Interesse an der reichen Geschichte und dem musikalischen Wirken der Band porträtiert 2019 die Best-Of-Scheibe "Black Is The Night", die 39 Songs aus den Jahren 1976 bis 2018 auffährt. Für den Albumtitel komponiert die Band einen gleichnamigen neuen Song, der einmal mehr die Liebe von Sänger Dave Vanian zu den alten Gruselklassikern der Hammer-Studios offenlegt. Im selben Jahr geht die Band auf Tournee und gastiert dabei auch im Londoner Palladium. Der Mitschnitt der Show erscheint drei Jahre später auf "A Night Of A Thousand Vampires".

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