laut.de-Kritik
Die Leidenschaft der Show fehlt Brandon Flowers' Stimme.
Review von Deborah SchmidtOb Clubkonzert oder Festivalauftritt, live haben mich die Killers bisher immer enttäuscht. Alleine schon der nervige "Human"-Refrain und das dazugehörige, schlimme Video sind absolute Stimmungskiller. Doch anscheinend hat es erst einer DVD bedurft, um mich zu überzeugen: Die Killers können auf der Bühne ja doch was.
Selbst die Textzeile "Are we human or are we dancers" ertrage ich gelassen, während ich das tanzende Londoner Publikum betrachte. Kein Wunder, die Live-Version geht ordentlich ab.
Formschön bewegt sich auch Killers-Sänger und Blickpunkt Brandon Flowers, der gerne Elemente des Ausdruckstanzes in seine Performance einstreut, siehe "The World That We Live In".
Nicht jedem würde man diese Performance abnehmen, Flowers hingegen wirkt dabei authentisch. Irgendwie hat er halt schon einen an der Klatsche.
Und wenn wir schon beim Mr. Brightside der Band sind: Man muss auch mal zugeben, dass an Brandon Flowers wahrlich kein Sänger höchster Güteklasse verloren gegangen ist.
Häufig wünscht man sich, dass er die Power und Leidenschaft seiner Show auch mit der Stimme transportieren würde.
Die Ur-Kracher "Somebody Told Me", "All These Things That I've Done", "Smile Like You Mean It" und "Mr. Brightside" haben auch über die Jahre nichts von ihrem Charme verloren und kommen selbstbewusst daher.
In der Royal Albert Hall werden alle Erwartungen erfüllt. The Killers flitzen querbeet durch die Tracklists all ihrer Alben und das Publikum zeigt sich hochzufrieden.
Herausragend gelingen "Shadowplay" und "Losing Touch". Ersteres wirkt ohne großen Schnickschnack dank einer kraftvollen Bassline sowie einem sich verausgabenden Drummer.
"Losing Touch" hingegen gewinnt durch den Einsatz von Bläsern und kann tatsächlich mit ungewöhnlich melodischem Gesang punkten. Geht doch!
Auch "Spaceman" geht ordentlich vorwärts und lädt zum allgemeinen Mitsingen ein. Enttäuschend dagegen "Read My Mind" sowie "A Dustland Fairytale" in eher unspektakulärem Live-Gewand.
Das in der Tracklist als Akustiksong angekündigte "Sam's Town" gerät dann zwar so gar nicht akustisch, wird aber optisch stilgerecht mit einem Schwarz-Weiß-Filter inszeniert. An anderer Stelle wirkt dieser Effekt wiederum eher wahllos.
Insgesamt liefert das Quartett aber ein farbenfrohes Spektakel, das die einzigartige Kulisse der Royal Albert Hall ansprechend ergänzt. Man merkt es der Bühne an: Diese vier Herren haben Las Vegas im Blut!
Weitere Sympathie-Punkte hätten sie sich mit der Bonus-DVD verdienen können. Doch dort trifft man keine spannenden Interviews an, sondern nur eine Handvoll Festivalauftritte und Gespräche mit Crew und Fans.
Außer der Tatsache, dass einige Killers-Anhänger für ihre Band meilenweit anreisen, hält sich der Mehrwert leider in Grenzen.
20 Kommentare
ok deb,
zugegebenermaßen kenne ich diese dvd hier nicht.
aber die gewagte these
Zitat (« Und wenn wir schon beim Mr. Brightside der Band sind: Man muss auch mal zugeben, dass an Brandon Flowers wahrlich kein Sänger höchster Güteklasse verloren gegangen ist. »):
vermag ich dennoch nicht nachzuvollziehen.
selten in den letzten jahren habe ich einen jungen sänger gesehen, der live so dermaßen mühelos und absolut exakt auf den punkt singen kann, obwohl er sich ständig in bewegung befindet und gegen eine derbe wall of sound anbrüllen muss.
da hört man kein keuchen, kein röcheln, keinerlei noch so geringe phrasierungsfehler oder intonationsmängel.
als beispiel kann ich da u.a. den bekannten killers auftritt dieses jahr bei rar und rip anführen.
der mann singt live unfassbar makellos und das ganz nonchalant nebenbei, ohne eine miene zu verziehen.
gibts die cd auch einzeln zu kaufen?
Gleich geht hier das "Killers-Bashing" wieder los.
Deshalb davor noch kurz was vernünftiges.
Generell klingt das ganz interessant für mich, allerdings könnte ich auf die DVD auch verzichten.
@ToastbrotKevin:
Scheint es nur im Doppelpack zu geben.
Dass die Killers bei laut.de stets und ständig schlecht gemacht werden finde ich zum Kotzen...Das hat rein gar nichts mit Musikjournalismus zu tun
@dein_boeser_Anwalt (« ok deb,
zugegebenermaßen kenne ich diese dvd hier nicht.
aber die gewagte these
Zitat (« Und wenn wir schon beim Mr. Brightside der Band sind: Man muss auch mal zugeben, dass an Brandon Flowers wahrlich kein Sänger höchster Güteklasse verloren gegangen ist. »):
vermag ich dennoch nicht nachzuvollziehen.
selten in den letzten jahren habe ich einen jungen sänger gesehen, der live so dermaßen mühelos und absolut exakt auf den punkt singen kann, obwohl er sich ständig in bewegung befindet und gegen eine derbe wall of sound anbrüllen muss.
da hört man kein keuchen, kein röcheln, keinerlei noch so geringe phrasierungsfehler oder intonationsmängel.
als beispiel kann ich da u.a. den bekannten killers auftritt dieses jahr bei rar und rip anführen.
der mann singt live unfassbar makellos und das ganz nonchalant nebenbei, ohne eine miene zu verziehen. »):
exactamente
ganz geile cd.killers sind live echt nicht schlecht.