The Knife - " Silent Shout - Audio Visual Experience"

Wie man seinen eigenen Weg gehen kann, ohne allzu große künstlerische Kompromisse einzugehen, zeigt das schwedische Geschwisterpaar Olof Dreijer und Karin Dreijer Andersson. Seit die beiden 1999 ihr Projekt The Knife ins Leben gerufen haben, arbeiten sie konsequent an ihrem akustischen und optischen Outfit. Beide Aspekte live zusammen auf die Bühne gebracht, diese audio-visuelle Erfahrung dokumentieren The Knife nun erstmals mit der CD/DVD-Edition "Silent Shout".

Entstanden ist die Live-Aufnahme am 12. April 2006 in Göteborg und stellt eine der seltenen Live-Performances der Band dar. The Knife legten zwar von Beginn an eine Leidenschaft für visuelle Kunst an den Tag. Dennoch sind einige Jahre ins Land gegangen, bis sie die Arbeiten an ihrem jetzt auf DVD erschienenen Live-Konzept abschließen konnten. Bilder in kräftigen Farben stellen sie ihrem dunklen, von ätherischen Schwaden durchzogenen Techno-Pop zur Seite.

Die Musiker sind in diesem Konzept lediglich eines von zahlreichen verschiedenen Show-Elementen. Jeglicher Drang zur Entfaltung des Egos wird weitgehend reduziert. Scheinwerfer, die Olof und Karin bei ihrer Arbeit am Synthesizer beziehungsweise am Gesang in Szene setzen, sucht man vergebens. Die Musiker bleiben bis auf die von ihnen hervorgebrachten Töne anonym. Ein Auftritt ganz nach dem Geschmack von The Knife, die bis heute auf Band-Portraits als Marketing-Instrument größtenteils verzichten.

Die elf Tracks der DVD sind sowohl in Stereo als auch im 5.1-Sound zu genießen. Zu hören sind "Silent Shout" und "Marble House", zwei Club-Hits jüngeren Datums. Natürlich kommen auch ältere Tracks wie beispielsweise der Opener "Pass This On" und "Heartbeats" zur Geltung, beide aus dem Jahr 2003. Dem homogenen Sound tut dies keinen Abbruch. Karins Stimme ist der eine Bezugspunkt von The Knife, die zerbrechlichen und warmen Synthie-Sounds von Olof der andere. Auf der DVD kommen zusätzlich die Visuals von Andreas Nilsson hinzu.

Die Zusammenarbeit mit ihm geht zurück bis zu "Heartbeats". Seither haben The Knife und Nillson immer wieder einzelne Videos und den Kurzfilm "When I Found The Knife" realisiert. So fungiert der Regisseur quasi als drittes Bandmitglied, dessen Arbeit die Intensität der Live-Performance noch steigert. Die elf Songs vergehen wie im Flug, so dass man sich am Ende doch eine Spielzeit wünscht, die zumindest über eine Stunde hinausgeht.