laut.de-Kritik
Mondo Generator-Molly lässt die Psycho-Puppen tanzen.
Review von Eberhard DoblerWas für eine Frontfrau! Natürlich gewinnt eine Combo immer, wenn eine ansehnliche Dame live Regie führt. Doch Molly McGuire steht nicht nur gut im Saft, sondern nimmt es mit jedem R'n'R-Poser auf. Wenn die gebürtige Kanadierin in den Bassverzerrer tritt und zu den eigenen Chords Gas gibt, steht sie befreundeten Bands wie den Queens Of The Stone Age in puncto Coolness in nichts nach.
Rotziges Bassspiel und sexy Gesang bringt McGuire auch auf dem zweiten Album "Doom Pop" ohne Brüche zusammen. Live lockert sie die Show noch mit psychedelischem Handpuppentheater auf. Die Songs der Kalifornier zeugen vielleicht nicht von Ausnahmetalent, die drei wissen aber genau, wie man catchy Pop in schräge Arrangements einbaut.
Eingängige Hooks stoßen auf grooveorientiertes Drumming, das ein oder andere staubige California-Riff ("Blood Red Rose 2") und spooky programmierte Loops - "Doom Pop", dem Titel ist nicht viel hinzuzufügen. Auf Platte röhrt der Punk'n'Pop'n'Roll zwar weniger, dafür kommen die ausgeprägten elektronischen Bestandteile besser zur Geltung.
Das von mächtigen Synthiebässen getragene "Won't Save You" und die treibenden "Ghost Town" und "Do The Vold" gehen dabei als die Hits des Albums durch. Während die meisten Stücke Tempo machen, schlägt "Shadyglade" leise Töne an. Das ebenfalls langsamere "The Spinning Wheel" würde zuvor Bowie ganz gut stehen.
Molly, Gitarrist Greg Biribauer und Drummer Chris Penny produzieren Platten, die gleichermaßen zum Abtanzen und Zuhören taugen. "Doom Pop" schreibt die Geschichte des Debüts "Imagine The Future", das Anfang des Jahres erschien, fort. Der Zweitling klingt aber fertiger und bietet dank Livedrums im Studio auch die satteren Grooves. Mehr Biss und weniger Experimente. Im Falle der Spores genau der richtige Weg.
2 Kommentare
omg
Die waren mal Vorgruppe von Eagles of Death Metal.
Da bin ich eindeutig zu konservativ für.
Wenn ich Drogen-Muppetshow sehen will, guck ich Meet the Feebles.