laut.de-Kritik
Musik wie Vanillesauce.
Review von Vicky ButscherThe Thrills - bei dem Namen denkt man zwangsweise, man habe es mit der nächsten Garagenrock-Band zu tun. Die Vorbilder der Thrills sind jedoch nicht The Velvet Underground und Co., sondern die Beach Boys, Burt Bacharach und Phil Spector. "Mit unseren Harmonien und Harmonicas sind wir exakt auf der entgegengesetzten Seite des derzeitigen Hypes", sagt die Band über ihre Musik.
Das Album der Thrills trieft vor zuckersüßen Pop. Das ist Musik wie Vanillesauce. Fließt runter ohne zu stocken, schmeckt ganz gut. In diesem Fall handelt es sich aber um eine Soße ohne anhaltenden Nachgeschmack. Denn richtig hängen bleibt kaum was.
Alles klingt sehr nach den Sechzigern. Beduselter Surfpop der amerikanischen Westküste. Das ist nett, macht Spaß und Sommerlaune. Das ist aber auch sehr kurzlebig. Denn auf Dauer ist niemand in Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung. Trotzdem stechen einige Songs aus dem luftig-leichten Frohsinn heraus. Die beiden Singles "Big Sur" und "One Horse Town" haben Ohrwurm- und hohes Hit-Potenzial. Fein gestrickte, vielschichtige Melodien schweben durch die Songs. Westerngitarren werden mit Orgeln gepaart.
Doch niemals wirken die übereinander gestapelten Melodien und Klänge schwer oder erdrückend. Immer behalten sie die den Thrills eigene Leichtigkeit. Dabei kann es jedoch schnell passieren, dass der einmal in den Thrills-Schwebekosmos eingeflossene Hörer in sanfte Träume gleitet, statt sich wirklich auf die Platte zu konzentrieren.
Noch keine Kommentare