laut.de-Kritik
It's oh not so quiet: Popkrawall aus UK.
Review von Cathrin Hauswald"They call me quiet girl / But I'm a riot". Denjenigen möchte ich sehen, der auf die Idee kommt, dieses blonde Trash-Gör ein stilles Mädchen zu nennen. Die Rrriot-Figur kleidet Katie White hingegen ziemlich glaubwürdig aus. Als männliches Pendant gesellt sich noch der stoisch lässige Jules De Martino hinzu - fertig ist die Krawall-Partnerschaft.
Außer dem dynamischen Duo braucht es eigentlich nur noch the drums, the drums ("Great DJ") fürs Lo-Fi-Erfolgskonzept '08. Um gute, eindringliche Musik zu machen, genügen zwei charismatische Menschen und ebenso viele Instrumente. Erinnert das noch wen an Jack'n'Meg White?
Zwischen kratzbürstiger Arroganz ("Shut Up And Let Me Go"), aufdringlichem Selbstbewusstsein ("Impacilla Carpisung", "Keep Your Head"), gefühliger Sehnsucht ("Be The One") und süßer Kindlichkeit ("Traffic Light") schreddert Katies Stimme die Songs runter.
Gestützt wird der tonal teilweise grenzwertige Gesang vom stark reduzierten Instrumentarium: Beatloop auf Beatloop anstelle von Gitarrenriffs und Synthie-Packagen. Das ist Minimalismus, der weder vor Big Beat, New Wave, Sprechgesang, Punk-Anleihen noch Kaugummi-Pop zurückschreckt.
Es ist eine in Popschuhe gegossene Aggressivität, die White und De Martinos Flickschusterei so unwiderstehlich macht. Laut, kraftvoll, nölend, unbescheiden, frech, maßlos. Und zu gleichen Teilen uneingeschränkt herzlich.
Katie schreit sich ihr Inneres heraus, während Jules zum kollektiven Step-Tip-Shake-Shake-Step-Step einlädt. Konservenmusik sieht anders aus, und verdammt geht das ab. Da kann man "Catchy as hell!!!" schreien, muss man aber nicht. Lieber weiter tanzen.
16 Kommentare
Das Albumist wirklich einfach Überraschungsfrei. Der Titel ist ebenfalls hervorragend gewählt, denn diese Band hat garantiert nichts gestartet...
Hier ist einguter Link, der diesen ganzen uK-Hype Wahnsinn erfasst ....
http://www.musik-base.de/cds/T/The-Ting-Ti…
@Chillout Jakob (« Das Albumist wirklich einfach Überraschungsfrei. Der Titel ist ebenfalls hervorragend gewählt, denn diese Band hat garantiert nichts gestartet...
Hier ist einguter Link, der diesen ganzen uK-Hype Wahnsinn erfasst ....
http://www.musik-base.de/cds/T/The-Ting-Ti… »):
Hey, ein Hattrick. Drei Beiträge, drei Links auf musik-base.
Gruß
Skywise
ich abe an der Uni gelrnt Quellen zu Vergleichen Und da zufällig genau die selben Alben besprochen wurden, dachte ich man kann doch Mal auf eine zweite Meinung verlinken ...
@Screwball (« ja, lässig und frisch, teilweise aber auch arg nervig.
man muss natürlich auch nicht jeden losgetretenen hype unterstützen.
ich denke, drei punkte hätten es hier auch getan. »):
oh! da muss ich mich wohl revidieren. platte kann man wunderbar laufen lassen. keine ausfälle. "keep your head" ist mein größter favorit neben "great dj" und "shut up and let me go".
katie white ist absolut liebenswert!
hab ich dir schon vor nem jahr gesagt. wobei sie bei mir natürlich nach geraumer zeit nicht mehr läuft. klar, sehr begrenzte halbwertszeit und so.
trotzdem: reminds me of a really good time.
Ich finde das Album gut.
Irgendwie hat es extrem viel Energie, obwohl diese Band aus zwei Personen besteht. Sie beweisen mir, dass man keine 5-köpfige-Band braucht, um etwas musikalisches zu erschaffen das simpel aber trotzdem gut ist.
Ich war das letzte Jahr an eines ihrer Konzerte und sie konnten auch live die Energie bringen und überzeugen.