laut.de-Kritik
Knallt nicht nur straight aufs Stammhirn.
Review von Michael EdeleSchon mit ihrem Debüt "War Is Hell" erspielten sich die Jungs von The Warriors den Ruf, eine etwas andere Hardcore-Band zu sein. Mit ihrem zweiten Album "Beyond The Noise" fallen einem nun spontan nicht sehr viele Bands ein, die sich mit dem Quintett aus Tehachapi vergleichen lassen.
Anders als die meisten Hardcore-Truppen knüppeln The Warriors nämlich nicht wild drauf los, sondern bewegen sich eigentlich durchgehend im Midtempobereich. Soll heißen: Was die Kollegen oft als Downbreak-Parts verwenden, ist bei den Kriegern quasi ein Dauerzustand. Dadurch geraten die Songs verdammt wuchtig und erzeugen durch die aggressiven Shouts von Marshall Lichtenwaldt einen enormen Druck.
Natürlich konnten sich auch die Kalifornier nicht ganz den Metaleinflüssen verschließen. So tauchen bei "Dice Games" oder "I Won't", vor allem im Bezug auf Gitarrenmelodien, ein paar fast schon an Soli erinnernde Momente auf. Das richtig schön derbe "Downbeat" ist von solchen Ausflügen aber meilenweit entfernt und knallt einfach nur straight aufs Stammhirn.
Was die Herren aber mit ihren noise-lastigen Zwischenspielen haben, muss mir erst mal einer erklären oder soll das ne Anspielung auf den Titel "Beyond The Noise" sein? Jedenfalls braucht die zwei kurzen "Interludes" und das "Outro" wirklich kein Mensch. Schon gar nicht bei ner Spielzeit von kaum mehr als ner halben Stunde. Andererseits werden die Songs dadurch auch nicht allzu langatmig.
Ein weiteres positives Merkmal, das bei The Warriors heraussticht, ist der Umstand, dass sich die Band mal wieder mit den typischen Hardcore-Themen "Politik und soziales Geschehen" befassen. Das machen Titel wie "Shadows Of Birth", das mächtig angepisste "Holding Sand" oder "And Yet They Say" mehr als deutlich. Wer sich Sick Of It All ein wenig langsamer vorstellen kann, sollte "Beyond The Noise" mal anchecken.
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