laut.de-Kritik
Detroit-Techno mit Ambient- und Electro-Einflüssen.
Review von Gregory BritschNouvelles aus der Kapitale des Languedoc-Roussillon. Die in Montpellier beheimateten Youngsters stellen ihr Debut "Lemonorange" auf Laurent Garniers F Com Label vor. Garniers neueste Protégés, sie waren mit ihm bereits auf Europa Tournee, offenbaren mit "Lemonorange" Sympathien für Detroit Techno. Eine Tatsache, die sie jedoch nicht davon abhalten kann, Einflüsse aus anderen Genres einfließen zu lassen. Ganz klar in Richtung Detroit zielen Tracks wie das minimal gehaltene "Spanish Harlem", "Anxious Boy" mit zackigen Streichereinsatz oder das treibende "Abusive Melody".
Im Kontrast dazu das sehr deepe Housestück "Flightcase pour Criquets": Unbeschwertes Vogelgezwitscher und ein slickes Piano sorgen für pfundigen Sound. Swingende wie auch jazzy Pianoklänge haben es den beiden sehr wohl angetan. Zu hören beim durch Breaks zerhackten "Lost in Palavas" oder das aufmunternde "Choose". Das "Geklimper" drängt sich keineswegs penetrant in den Vordergrund, es fügt sich vielmehr jederzeit harmonisch in die gesamte Songstruktur ein. Ganz anders dagegen "Doutes et Certitudes" dessen ambienthafte Atmosphäre aus perlender Harfe und Sonartönen, zugleich schmeichelt und durch Breaks etwas ungelenk holpernd daher kommt. Interessant wie spannend.
Der Electro beeinflusste Track "Friperie Connection" hingegen erinnert ein wenig an den Stil Si Beggs. Bei "Dub cham Me" wird das Tempo gebremst zugunsten der souligen Vibes, forciert durch ein klassisches Sax. Logo, musste sein. Den Abschluss bildet der Modjo ähnelnde, jedoch dezenter produzierte Track "Smile". Über die gesamte Länge leistet sich "Lemonorange" keinen Schwächanfall, überzeugt und steht kompakt im Hitzfeldschen Sinne. Ein schönes unterhaltsames Album mit Hand und Fuß, um eine weitere Phrase mal wieder kraftvoll herzudreschen.
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