laut.de-Kritik

Um zwei Jahre hörbare Liveerfahrung reifer.

Review von

Fans, die This Is Hell erst mit der europäischen Veröffentlichung des Debüts "Sundowning" im November 2007 entdeckt haben, dürfen sich freuen. Die Jungs aus Strong Island legen mit "Misfortunes" nun schon der Nachfolger vor, da seit der US-Veröffentlichung des Erstlings ja schon zwei Jahre ins Land gezogen sind.

Zwei Jahre, in denen sie kräftig Liveerfahrung gesammelt haben und ein wenig gereift sind. Manch einer wird bei dem Wort 'gereift' schon ein wenig zusammen zucken, aber die Bezeichnung ist nicht negativ zu verstehen. Viel mehr sind This Is Hell in den zwei Jahre ein wenig direkter geworden und bringen ihre Message und Songs noch besser auf den Punkt.

Dabei ist es ihnen gelungen, die Frische und Spontaneität des Debüts weitgehend beizubehalten und dem Hörer ein weiteres Mal ein paar richtig gute Hardcore-Nummern um die Ohren zu kloppen. Zwar gehen sie in Sachen Melodien ein wenig spärlicher zu Werke, aber Tracks wie "Disciples", das zügige "End Of An Era" oder das sehr variable "Last Days Campaign" sind dennoch für einige Singalongs gut.

Wie bereits erwähnt gibt es auf "Misfortunes" aber deutlich heftiger auf Fresse als noch auf dem Debüt. Das liegt nicht zuletzt am wesentlich fetteren Sound der Scheibe, der die Gitarren so richtig schön braten und den Bass oftmals ganz ordentlich grummeln lässt. Allein Shouter Travis Reilly könnte mit seinem derben Gebrüll hin und wieder eine Spur variabler umgehen. Allerdings gibt es jede Menge Gangshouts, mit denen man live das Publikum bestens einbinden kann.

Luft zum Verschnaufen bleibt auf dem Album wenig, auch wenn "Realization: Remorse" es ein wenig ruhiger angehen lässt. Allerdings ist das nur die Ruhe vor dem Sturm, der mit dem folgenden "Without Closure" direkt wieder losbläst. Wer auf weitere Pausen hofft, hat sich eindeutig geschnitten, denn mit Tracks wie "Resusctiate" oder "Memoirs" knüppelt das Quintett aus Strong Island dermaßen nach vorne weg, als gäbe es kein Morgen mehr.

Da müssen sich ähnlich orientierte Bands wie Comeback Kid oder Parkway Drive ganz schön was einfallen lassen, um dagegen anzustinken.

Trackliste

  1. 1. Reckless
  2. 2. Infected
  3. 3. Disciples
  4. 4. In Shambles
  5. 5. Realization: Remorse
  6. 6. Without Closure
  7. 7. Remnants
  8. 8. Resuscitate
  9. 9. Fearless Vampires
  10. 10. You Are The Antithesis
  11. 11. End Of An Era
  12. 12. Memoirs
  13. 13. Last Days Campaign
  14. 14. Cement Shoes

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