laut.de-Kritik
Gediegener Rockrüpel mit Schmachtfaktor.
Review von Vicky ButscherDie Amerikaner stehen auf gediegenen Rock mit Schmachtfaktor. Bisher konnte Tommy Lee ihnen das nicht bieten. Viel mehr war er der Vorzeige-Rockrüpel, der neben Pamela Anderson noch jede Menge verbotener Substanzen vernaschte. "Tommyland" allerdings schlägt einen komplett anderen musikalischen Weg ein, als man ihn vom Lebemann Lee erwartet hätte.
Genau: Er macht jetzt konsensfähigen Massenrock, der sogar amerikanischen Collegerock-Stationen zu glatt sein könnte. Dazu holt er sich so illustere wie unterschiedliche Stars ins Boot.
Lee lässt Chad Kroeger von Nickelback genau so mitträllern wie den Backstreet Boy Nick Carter oder Joel Madden von Good Charlotte. Die verschiedenen Sänger tun den Songs - obwohl auch Tommy eine erstaunlich gute Stimme an den Tag legt - gut.
So kommt Abwechslung in die eher drögen Durchschnitts-Stücke. Vor allem Carl Bell (von Fuel) macht "Sister Mary" Feuer unterm Hintern. "Makin' Me Crazy" mit Dirty Harry könnte auch ein langsamer 4 Non Blondes-Song sein. Auch "Say Goodbye", das Stück mit Nick Carter, tritt auf die Bremse und langweilt mit Monotonie in Strophe und Refrain.
Schunkeln mit Nineties-Vibe ist beim Mötley-Drummer auf Solowegen angesagt. Mehr als Erstaunen über die recht gut ausgebildete Stimme darf niemand erwarten.
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