laut.de-Kritik
'Juxtapose' heißt 'Dinge zusammen bringen', genau das tut Tricky und zwar perfekt.
Review von Stefan FriedrichEines mal gleich vorneweg. Dieses Album ist wohl eins der besten und wichtigsten im Moment - neben der neuen Filter.
Aber mal ganz langsam und von vorne. Mr. Tricky - sonst eher düster, teilweise sogar bösartig und das Paradebeispiel für den "alles-allein-produzieren-wollen"-Musiker - tut sich mit Grease (DMX-Produzent)und Muggs (Cypress Hill) zusammen. Die beiden kassieren pro Tag eine halbe Millionen, aber die Investition hat sich gelohnt: Heraus kommt ein Album, welches man teilweise als freundlich, sogar radiotauglich bezeichnen könnte.
"Juxtapose" heißt nach eigener Auskunft soviel wie "Dinge zusammen bringen" und genau das tut Tricky hier auch und zwar perfekt. Anfangs noch die - das Ohr umschmeichelnde - Akustikgitarre, kurz darauf schon Muggs wahnwitzige Raps und/oder Trickys Flüstern im Hintergrund, dazu mischt sich ab und zu der Gesang von Kioka (Martina arbeitet zur Zeit an ihrem Soloalbum) und gelegentliche Einwürfe elektronischer Schnipsel. Ist das noch Trip Hop? Oder gar Hip Hop? Tricky entzieht sich mit diesem Album wirklich absolut jeglicher Kategorie, entfernt sich sogar von seinen ersten Werken.
Das einzige, was eventuell ein wenig stört, ist dass "Juxtapose" nur 36 Minuten lang ist. Aber scheinbar hat Tricky alles gesagt, was zu sagen war. Ich bin schlichtweg begeistert.
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