laut.de-Kritik

Beeindruckende Stilvielfalt auf Grungebasis.

Review von

Der größte Teil von "Uprooted" hat seine Wurzeln klar im Grunge. Aber darauf kann man das Multikulitrio von Undrop nicht festnageln. Zu sehr driftet die Platte immer wieder in ein Ausprobieren und Experimentieren mit verschiedensten Stilen über.

Gerade der erste Teil der CD erinnert über große Strecken an Rock der Neunziger. Was nicht heißen soll, dass Undrop Altes einfach nur wiederholen oder altbackene Musik machen. Die verschiedenen kulturellen Wurzeln der Mitglieder drängen die Lieder immer wieder in unvorhersehbare Wendungen. Da glaubt man, es hätte schon längst ein neuer Song angefangen, schaut aufs Display und bemerkt, dass es sich immer noch um das selbe Stück handelt, das sich von einem Rocksong zu einem leisen Folkstück als Outro verwandelt hat. Die extremsten Wandlungen vollziehen dabei wohl "Live Today" und "Positive!".

Im zweiten Teil wird die CD wesentlich überraschender, da abwechslungsreicher. Hätte man Undrop nach den ersten Songs noch ein Einpendeln im monoton grungigen Gerocke zugetraut, wacht man spätestens bei den sehr britisch klingenden Gitarrenriffs von "The Mindfield" aus diesem leicht langweilenden Dahingeschaukel auf. Ein bissel bei Blur geklaut haben sie schon, zumindest die Stimmung des Stücks kommt einem Blursong sehr nahe.

"Ragga" macht seinem Namen alle Ehre, Undrop gaben noch etwas Dub dazu und schon war ein Song fertig, der einfach nur Spaß macht... und ziemlich an die Asian Dub Foundation erinnert. Ein Sahnehäubchen bekommt der Song noch durch eine perfekt eingesetzte Sitar. Auch "Calling Gopinath" und "Positive!" entfernen sich weit vom Grungerock. Skarythmen klingen nach einem sonnigen Sommertag. Das Eingangsriff von "Positive!" besticht mit an No Doubt erinnernden Gitarren, der Song schreit nach guter Laune und Sonne. Und dann nimmt das Stück eine unerwartete Wendung und wandelt sich in einen Folksong. Kein Kommentar.

Sehr ruhig und mit klaren britischen Einschlägen kommt dagegen "Live Today" rüber. Auch hier verstehen es Undrop wieder, die Sitar auf den Punkt genau einzusetzen, und die Stimmung des Songs damit optimal zu unterstreichen. Das Album schließt mit dem instrumentalen "Mashed Potatoes II". Hier werden nur noch spärliche Vokalsamples eingesetzt, den Rest überlässt man der Melodie der Instrumente.

Ein Album, das immer wieder neue Qualitäten und eine enorme Stilvielfalt aufweist.

Trackliste

  1. 1. Lion
  2. 2. Let's Take A Trip Down Memory Lane
  3. 3. Moonlike Face
  4. 4. Cyberhead
  5. 5. The Minefield
  6. 6. 1+1=3
  7. 7. Elevation
  8. 8. Without Roots
  9. 9. Ragga
  10. 10. Go Beyond Matter
  11. 11. Calling Gopinath
  12. 12. Live Today
  13. 13. Crazy
  14. 14. Positive!
  15. 15. Mashed Potatoes Part II

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