laut.de-Kritik

Seine Mixing Skills dürften über alle Zweifel erhaben sein.

Review von

Jumpin' Jack Frost gehört neben Grooverider, Goldie, Fabio oder Rob Playford von Moving Shadow zu den altgedienten Recken im Drum'n'Bass Geschäft. Von daher ist es naheliegend, dass das kanadische Label "Dune Recordings" Herrn Frost für einen Mix an die Plattenteller bittet. Nach den ganzen langen Jahren hat er schließlich genug Erfahrung gesammelt, ein Auge dafür gewonnen, was bei der Crowd ankommt und seine Mixing Skills dürften über alle Zweifel erhaben sein. So tummeln sich denn auf seiner Setlist eine feine Auswahl an Hits von Producern der englischen Drum'n'Bass Szene: Krust, J Majik, Ray Keith, Total Science, Future Cut, Solid State oder RAM Trilogy.

Gerade die letztgenannten sorgen für einen, abgesehen vom etwas uninspirierten "Total Science Remix" von Krust, sehr ansprechenden Beginn. RAM Trilogy feuern mit "Titan" einen feinen Roller aus den Boxen, dessen Distortion Bassline einem ungefragt in die Glieder fährt. Shimons energiereiches "Hush Hush" schaltet noch einen Gang höher. Der Körper richtet sich im Zappelmodus ein. So kommt Dylans & Inks Vocaltrack "Need You Now" gerade richtig: ravig angehauchte Basshorns blasen dir den Marsch, den jedoch Trinity und der Techstepper "It's Over" wieder eingebremsen. Jetzt ist noch mehr Gesang angesagt. Robert Owen säuselt damenhaft - in der Tat schwer von einer weiblichen Stimme unterscheidbar - hart an der Grenze zum Weichkäse. Dieser Track birgt dennoch Potential. Kanadas Beitrag Dune verpasst "Thinking Of You" eine Portion Deepness, die nicht verhindern kann, dass sich allmählich leichte Lethargie breit macht.

Mittels rockendem Sägeblattsound bereiten Future Cut diesem Spuk kurzerhand ein Ende. J Majik lässt sich dann auch nicht lange bitten und bläst in die Vollen: verzerrte Basslines, eine druckvolle Snaredrum und ein effektvolles, sich steigerndes Klaviersample bringen wieder Enthusiasmus ins Spiel. Es erscheint "Messiah" und die Stimmung kocht, denn Frost knallt dir den Rave um die Ohren, dass es nur so schnackelt. Aber der Tranquilizer, Marke: Total Science, kommt sogleich um die Ecke geschlurft und gibt dir den Rat, cool zu bleiben. Solid State schließen sich dem an, lassen "Just A Vision" schmeichelnd in den Gehörgängen verschwinden. Wars das jetzt fragt man sich, bis "Shining", ein jazzy Roller, ertönt. Ray Keith belehrt dich eines Besseren. Zwar erscheint "The Power" zunächst im Lenor gestählten Funkgewand, zwischendurch jedoch schwingt gehörig die Oldschool Keule, die mächtige Bass Sirene dröhnt dir einen, kündet vom seligen Abtanzen in alten Zeiten, um im Jungle Trommelwirbel im erwähnten Gewand wieder zu verschwinden.

Trackliste

  1. 1. Jazz Note - Krust (Total Science Remix)
  2. 2. Titan - RAM Trilogy
  3. 3. Hush Hush - Shimon
  4. 4. Need You Now - Dylan & Ink
  5. 5. It's Over - Trinity
  6. 6. My Dreams - London Electricity vs. Robert Owen
  7. 7. Thinking Of You - Dune
  8. 8. The Specialist - Future Cut
  9. 9. The Lizard - J Majik
  10. 10. Messiah - Konflict
  11. 11. Facts Of Life - Total Science
  12. 12. Just A Vision - Solid State (Marcus Intalex & S.T.Files Remix)
  13. 13. Shining - Supply And Demand
  14. 14. The Power - Ray Keith

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