laut.de-Kritik
Retro-geschwängerte Elektrobeats für laue Sommernächte.
Review von Daniel StraubDer Sommer ist da. Und der Sommer schreit nach einem Album, das in die Glieder fährt und sternenklare Nächte durchtanzen lässt, bis die wärmende Morgensonne alle Müdigkeit vertreibt. "Neo Pop Part Two" ist ein solches Album, zumindest die zweite, von DJ Gunjah gemixte CD, schafft es mühelos, jede Party auf den Höhepunkt zu treiben. Voraus gesetzt, man steht auf zeitgenössische Elektro-Musik, die einen deutlichen Retro-Touch mit im Gepäck hat.
Auf den ersten Silberling haben die Neo Pop-Macher, wie schon beim Debut-Sampler im vergangenen Jahr, eine Reihe hochkarätiger Hits gepackt, die vor allem aus einheimischen Soundstudios stammen. So geben sich hier unter anderem Golden Boy und Miss Kittin mit ihrem Clubhit "Rippin Kittin" ein Stelldichein.
Dabei sind auch die Märtini Brös von Steve Bugs Pokerflat Label, sowie Autotune, die auf Woody's Fumakilla Imprint veröffentlichen. Neben den genannten schiebt noch E-Mans "Animal Skin" im Tok Tok-Remix kräftig an. Einziger Wermutstropfen ist der fade digitale Mix, der die Tracks lust- und gefühllos ineinander überblendet. Was das soll, ist mir nicht aufgegangen. Da wäre es ehrlicher gewesen, die einzelnen Tracks einfach hintereinander zu spielen.
Was der Computer nicht richtig bringt, macht der DJ im "handmade Mix" dafür umso besser. Nahtlos reihen sich die Tracks aneinander, gehen die Beats ineinander über, verbinden sich zu einem feinen Mix, der nichts zu wünschen übrig lässt. Die Retro-Helden des vergangenen Jahres - Fischerspooner - sind ebenso zu hören, wie echte Relikte aus den Achtzigern à la Sique Sique Sputnik, die von Northern Lite eine Infusion aktueller Elektro-Beats erhalten haben.
Wen das noch nicht überzeugt hat, dem ist nicht zu helfen. "Neo Pop Part Two" knüpft in Sachen Klasse direkt an seinen Vorgänger an und ist jetzt schon meine Platte des Sommers.
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