laut.de-Kritik
Power Metal-Hämmer und kraftvolle Rausschmeißer.
Review von Michael EdeleEin konstantes Line-Up schien für Geoff Thorpe und Vicious Rumors noch nie eine ernsthafte Option zu sein. Dennoch hat er es immer wieder geschafft, ein paar außergewöhnliche Musiker um sich zu versammeln. Auf der neuen Scheibe stehen ihm nicht nur die zurück gekehrten Larry Howe (Drums) und Basser Dave Starr zur Seite, sondern auch der ehemalige Helstar/Seven Witches-Sänger James Rivera.
Mit dem Opener "Sonic Rebellion" legen Geoff und Co. jedenfalls einen Einstieg nach Maß hin. Judas Priest lassen bei dem hohen Scream zu Beginn des Songs mal kräftig grüßen. Die Nummer prescht mit angezogenem Tempo und dem Wechsel zwischen hohen Screams und mittlerer Stimmlage von James Rivera und den Backingvocals der Band kräftig nach vorne weg. Da kommt "Mr. Miracle" nicht ganz hinterher, hat aber durch die häufigen Tempiwechsel und interessanten Gitarrenlicks ebenfalls einiges zu bieten.
"Dying Every Day" beginnt mit akustischen Gitarren und bleibt über die gesamte Strecke im Midtempobereich, was aber alles andere als eine Schande ist. Vor allem James - von dem ich bisher eigentlich kein großer Fan war - macht den Track zu einem echten Kracher. "Immortal" fehlt meiner Meinung nach das gewisse Etwas und vom Titeltrack hätte ich mir auch ein wenig mehr versprochen. Für einen Titel wie "War Ball" kullert die Murmel deutlich zu langsam durch die Gegend, auch wenn die Epik der Nummer ok ist.
Bevor es mit "The Wheels Of Madness" mal wieder etwas zügiger zur Sache geht, steht mit "Crossthreaded" ein weiterer ordentlicher Power Metal-Hammer an, bei dem Geoff scheinbar den Hauptgesang übernommen hat, genau wie schon auf "Mr. Miracle" und "Dying Every Day", eine Nummer mit großem Potenzial. Das trifft auch auf die schöne Ballade "Windows Of Memories" zu, die rein mit einer Akustikgitarre und tollem Gesang auskommt. Die Stimmen von Geoff und James harmonieren wirklich toll miteinander.
Auch "Ghost Within" ist kein schlechter Song, doch mit triolischem Anschlag konnte ich noch nie was anfangen, weswegen das Teil nicht so recht an mich will. Dann doch lieber der kraftvolle Rausschmeißer "Dreams Of Rage", der ebenfalls durch den Wechsel der unterschiedlichen Stimmen lebt. Zwar hätten es für meinen Geschmack ein paar mehr schnellere Nummern sein dürfen, aber mit "Warball" haben Vicious Rumors wenigstens gezeigt, dass man mit ihnen noch rechnen muss.
Noch keine Kommentare