laut.de-Kritik

Alice Cooper, Frankensteins Monster, Kunstblut und Rock'n'Roll.

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Was bei Wednesday 13 musikalisch abgeht, kennt man in ähnlicher Form schon von Wednesday 13s alten Combos, den Murderdolls und den Frankenstein Drag Queens From Planet 13. Kurz gesagt klingt das so, als hätte sich der Urvater des Schockrocks Alice Cooper mit einer Misfits-Platte gepaart und vier Horrorbälge zur Welt gebracht, die mit Motörhead und den Ramones in den Schlaf gesungen wurden und nur mit Fledermäusen spielen durften. Statt Muttermilch gab es Kunstblut und Frankensteins Monster war Babysitter.

In bester Horrorpunk-Attitüde fetzen Wednesday 13 ihre Songs runter, die vor Rock'n'Roll, Ironie und Verwesung nur so strotzen. Wen wundert es da, dass zu Beginn des Albums ein Monster ins Mikro grummelt (Ich weiß ja nicht, welche Assoziationen euch da kommen!?). Danach wird losgerotzt, als ob es kein Morgen gäbe. Songtitel wie "Morgue Than Words", "Happily Ever Cadaver" oder "Buried With Children" zeigen, wo morbider Humor zu Hause ist.

Nicht nur "American Werewolves In London" und "My Home Sweet Homicide" ehren dabei Daddy Alice Cooper. "Faith In The Devil" groovt, rockt und rollt ordentlich daher. Man kann sich kaum dagegen wehren, das altgediente Helloween-Kostüm aus der Mottenkiste zu holen und mitzutanzen. Wer das nicht alleine tun will, zwischenmenschlich aber nicht unbedingt weiß, wo der Hammer hängt, dem sei "Happily Ever Cadaver" ans Herz gelegt. Die Moral von der Geschicht': Auch mit Toten lässt es sich glücklich sein. Es sei denn, man wischt ihnen die Maden aus den Augen.

"Curse Of Me" ist eine Ballade, die jedoch nicht in schmalzige Gefilde abdriftet. Auf "Too Much Blood" zocken Wednesday 13 beinahe wie eine Symbiose aus Motörhead und Gluecifer. Und das sage ich nicht nur, weil es um Whiskey geht! Der ist jedoch bitter nötig, denn der nächste Song gerät zur Partyhymne schlechthin. Ein fetter Track der Marke Backyard Babies oder Hellacopters kommt mit "Buried With Children" daher, während düstere Kirchenorgeln "Die Sci Fi" einleiten, das irgendwie an die Rocky Horror Picture Show erinnert.

Der Song hat etwas Demo-Flair. Trotzdem oder gerade deshalb klingt er ziemlich cool. Ein Motörhead-Cover ist der Bonustrack "R.A.M.O.N.E.S.", mit dem sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, was ihre Einflüssen angeht. Produziert haben Wednesday 13 das Album selbst, für den Mix zeichnet Bob Marlette verantwortlich. Der hat sich schon bei Black Sabbath, Alice Cooper und KISS ans Werk gemacht. "Fang Bang" rockt und rollt so locker-lässig und in bester Hit-Manier dahin, dass es eine Freude ist. Wem das keinen Spaß macht, den hat wohl schon voreilig der Sensenmann geholt.

Trackliste

  1. 1. Morgue Than Words
  2. 2. American Werewolves In London
  3. 3. My Home Sweet Homicide
  4. 4. Faith In The Devil
  5. 5. Happily Ever Cadaver
  6. 6. Curse Of Me
  7. 7. Haddonfield
  8. 8. Too Much Blood
  9. 9. Till Death Do Us Party
  10. 10. Buried With Children
  11. 11. Kill You Before Kill Me
  12. 12. Die Sci Fi
  13. 13. R.A.M.O.N.E.S. Bonus Track

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