Werner - " Volles Rooäää"

Kein Werner-Film ohne Holstensound. Das muß wohl auch diesmal einer der Gründe gewesen sein, der die Torfrocker Andreas Fahnert, Michael Hanke, Raymond Voss und Michael Hanke zu diesem Machwerk veranlasst hat.

Die Jungs aus dem hohen Norden der Republik, die auch die Synchronsprecher für die Figuren im neuesten Werner - Film geben, sind schon früher mit Songs wie "Leise pieselt das Reh" aufgefallen und schreckten bisher auch nicht davor zurück, Klassiker wie "Wild Thing" von den Troggs in "Wildsau" umzuarbeiten.

Sowas findet sich im neuen Soundtrack nicht, eher eine Mischung aus viel Rock, etwas Blues und noch weniger Country, gepaart mit dem nordischen Dialekt der Torfrocker, den man schon sehr mögen muß, um alle zwölf Songs durchzuhalten. Wen wundert's, hat sich der Werner-Sprecher und Torfi Klaus Büchner doch schon für musikalische Highlights wie das unvergessene Duo Klaus&Klaus verantwortlich gemacht.

Ihre latente Abneigung gegen die Ordnungshüter kommt in zwei Songs mehr als deutlich zum Vorschein, das muß man den Jungs natürlich wieder hoch anrechnen. Da wird nicht gespart mit Komplimenten. Ebenfalls eindeutig sind die Statements gegen Glatzen ("glattrasierte Flachblockschädel"). Aber damit hat es sich inhaltlich auch schon fast wieder. Der Rest des Silberlings wurde mit schlauen Sprüchen ("Wir ham kein Lebensplan, ausser immer durche Gegend fahrn") und eintönigen Akkorden malträtiert.

Insgesamt keine wirklich lohnende Investition. Dabei findet Klaus Büchner Rap eigentlich interessanter - schade nur, daß die Comic-Figuren des Films "eben irgendwie alle Hippies geblieben sind" (Büchner) - vielleicht gibts beim nächsten Film dann eine Kehrtwende in der Musikrichtung. Irgendwie kann sich ja alles mal zum Guten wenden ...