laut.de-Kritik

So hart und brutal wie Death Core nur sein kann.

Review von

Wer knüppelharte Death Core-Kost bevorzugt und von tonnenschweren Riffs bzw. knurrenden King Kong-Growls nicht genug bekommen kann, dem geht beim Bandnamen Whitechapel direkt das Herz auf. Zwar präsentierten sich die Texaner zuletzt mit ihren beiden Werken "The Valley" und "Kin" von einer ungewohnt eingängigen Seite. Aber damit ist im Frühjahr 2025 nun Schluss. Frontkeifer Phil Bozeman und sein fünfköpfiges Gefolge drehen auf "Hymns In Dissonance" wieder komplett frei.

Von einem Konzept getrieben, das einen grundbösen Kult und die sieben Todsünden thematisiert, hämmert die Band von Beginn an alles in Grund und Boden. Sphärische Keys und vertrackte Trommeln eröffnen, nach gut einer Minute krallt sich dann Bozeman das Mikrofon: "I bear the number 666!", brüllt der Anführer, während die Band alle Regler auf zehn dreht. In der Folge übernehmen Blastbeat-Attacken das Kommando. Unzählige Düster-Riffs gesellen sich hinzu. Zwischendurch lassen Whitechappel auch mal kurz 'locker', wenn sie ein paar Grooves einstreuen ("Hymns In Dissonance"). doch Sekunden später bricht schon wieder die Hölle los.

Die atemlosen Tempo- und Rhythmuswechsel erleichtern die Analyse nicht gerade. Und immer wieder ersticken Whitechapel jeden Anflug von Zugänglichkeit im Keim. Bei der Todsünde Völlerei lassen die Amis die Herzen von Death Metal-Fans höher schlagen ("A Visceral Retch"). Im epischen "The Abysmal Gospel" folgen Bozemans gutturale Auswürfe einem markanten Gitarrenthema.

Die beiden abschließenden Tracks "Mammoth Of God" und "Nothing Is Coming For Any Of Us" fassen dann noch einmal alles zusammen: Kompromisslos und ohne Rücksicht auf Verluste tischen Whitechapel großartig auf. Zum Finale vereinen sich Blastbeats und Doublebass-Attacken mit Gitarrenriffs aus der Hölle und den wahlweise kreischenden oder grunzenden Einwürfen eines Frontmanns, vor dem wohl selbst der oberste Uruk-hai aus "Herr der Ringe" im Dunkeln Reißaus nehmen würde. Viel mehr gibt es nicht zu sagen. "Hymns In Dissonance" ist abgrundtief böse und so brutal und hart wie entfesselter Death Core nur sein kann.

Trackliste

  1. 1. Prisoner 666
  2. 2. Hymns In Dissonance
  3. 3. Diabolic Slumber
  4. 4. A Visceral Retch
  5. 5. Ex Infernis
  6. 6. Hate Cult Ritual
  7. 7. The Abysmal Gospel
  8. 8. Bedlam
  9. 9. Mammoth God
  10. 10. Nothing Is Coming For Any Of Us

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Whitechapel – Hymns in Dissonance (Dpac) €16,98 €3,00 €19,98

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Whitechapel

Whitechapel ist der Distrikt in London, in dem Jack The Ripper 1888 mehrere Prostituierte bestialisch ermordete und es so zu trauriger Berühmtheit brachte. Irgendwie …

8 Kommentare mit 8 Antworten