laut.de-Kritik
Perlen der Hard Rock-Geschichte.
Review von Michael EdeleDie Überraschung hätte eigentlich größer nicht sein können, als sich Whitesnake vor zwei Monaten tatsächlich mit einem neuen Album namens "Good To Be Bad" zurückmeldeten. Schließlich waren und sind David Coverdale und Co. eher dafür bekannt, sich mit Live-Auftritten und diversen Best-Of/Live-Scheiben über Wasser zu halten.
Mit einem neuen Studioalbum war in etwa so wenig zu rechnen wie mit einer neuen Scheibe von KISS. Doch "Good To Be Bad" ist ein wirklich gutes Hard Rock-Album geworden und dürfte bei der nicht gerade kleinen Fanschar des Herrn Coverdale durchaus gut angekommen sein.
Da sich aus diesem Anlass vielleicht ja auch ein paar jüngere Fans auf einmal mit dem Schaffen des in die Jahre gekommenen Sängers befassen, dachten sich EMI wohl nicht zu Unrecht, dass man da vielleicht noch mal ein wenig Schotter mit machen könnte. Außerdem ist ein 30-jähriges Jubiläum ein Grund zum Feiern und vielleicht auch noch, um eine neue Compilation auf dem Markt zu werfen.
Dabei hat sich das Label aber nicht lumpen lassen, sondern zum 30-Jährigen eine 3-CD-Box locker gemacht, die insgesamt 52 Songs beinhaltet. Das geht für einen Preis von unter 20 Euro eigentlich in Ordnung, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man manchen Song doppelt zu hören bekommt. Mal live und mal in der remasterten Version des jeweiligen Studioalbums.
Außerdem sollte man der Fairness halber erwähnen, dass bei der Veröffentlichung einmal mehr der Sänger im Mittelpunkt steht. Bei vorliegenden Aufnahmen handelt es sich keineswegs nur um Whitesnake-Klassiker.
Die meisten werden das verkraften, und so enthält die "30th Anniversary Collection" neben den Hits der Band auch diverse Songs aus der Solophase von David Coverdale und auch einen Track ("Take A Look At Yourself"), den der Sänger seinerzeit mit Jimmy Page aufgenommen hat.
Um die Sache aber wirklich abzurunden, findet sich mit "Best Years" sogar der Opener des aktuellen Albums auf der dritten Scheibe. Dass der nicht als letztes gelistet ist, hat wohl eher ästhetische Gründe.
Um den Kaufanreiz noch ein wenig zu erhöhen, wartet im Innenteil der Box ein über 40 Seiten dickes Booklet mit interessanten und amüsanten Linernotes aus der Feder des Fronters und auch ein paar Anmerkungen des englischen Journalisten Mick Wall.
Das bietet dem geneigten Fan somit die Möglichkeit, sowohl in Wort, Bild und Ton ein wenig in der Vergangenheit zu schwelgen und sich ein paar Perlen der Hard Rock-Historie zu Gemüte zu führen.
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