laut.de-Kritik
Will Smiths Frau mit Hardcore-Shouts am Mikro einer Crossover-Combo.
Review von Michaela PutzNachdem sich ihr Ehemann und Schauspieler Will Smith schon seit mehreren Jahren erfolgreich durchs Musikbiz rappt, wagt auch Jada Pinkett Smith den Sprung auf die Konzertbühne. Als Frontröhre von Wicked Wisdom will sie uns gehörig in den Arsch treten. Zum Stil ist schon mal anzumerken: "This ain't no R&B Shit!!!". So zu lesen auf der MySpace-Seite der Band.
"Yesterday Don’t Mean" beginnt mit Nu Metal-Riffs und einigen Crossover-Elementen. Dies sind die Hauptzutaten, die den Stil in den nächsten dreißig Minuten dominieren. Es gibt einige fette und teilweise groovende Riffs, Drummer 'Fish' macht seinen Job ebenfalls ganz gut. Jada frönt mal dem Sprechgesang, dann lässt sie derbe Hardcoreshouts vom Stapel, um im nächsten Moment ihre Singstimme zu beweisen. Letzeres vor allem bei den ruhig bis melancholisch ausgefallenen Songs "Bleed All Over Me" und "Forgiven".
Die Einflüsse der Band sind von Disturbed über Korn bis hin zu Rage Against The Machine auszumachen. Die Support-Tour mit Papa Roach im August dieses Jahres spricht ebenso für sich. Entgegen der Selbsteinschätzung, in keinerlei gängige Schublade zu passen, lassen sich Wicked Wisdom ziemlich eindeutig im Umfeld von diversen Crossover/Nu Metal-Acts verorten.
Schade nur, dass das Ganze ziemlich gekünstelt wirkt und kaum authentisch rüberkommt. Deshalb fehlt den meisten Songs das gewisse Etwas, um wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen, aber gut, es gibt doch auch eingängige Songs wie etwa "Don't Hate Me".
Bekanntlich handelt es sich hier ja um ein Debütalbum. Vielleicht lassen sich Wicked Wisdom für ihr nächstes Album etwas mehr Zeit und kommen dann etwas eigenständiger und ausgereifter rüber. Vielleicht muss Jada dann auch nicht mehr beweisen, wie viele Stimmungen und unterschiedliche Charaktere sie in einer halben Stunde Spielzeit drauf hat. Weniger wäre in diesem Fall doch mehr gewesen.
Noch keine Kommentare