laut.de-Kritik
Irgendwo zwischen Pink Floyd, Massive Attack und Radiohead.
Review von Stefan FriedrichAls ich Archive vor einigen Jahren zum ersten Mal hörte, war ich sofort vollkommen begeistert. "Londinium", ihr Debut entführte mich in ein anderes Universum und auch heute noch ist diese Platte eine der 10 wichtigsten in der Trip Hop-Schublade. Der Nachfolger "Take My Head" enttäuschte dann auf der ganzen Linie, war weder Fisch noch Fleisch und Archive verschwanden in der Versenkung.
2002 liegt dann plötzlich wieder ein Album von Archive auf meinem Schreibtisch. "You All Look The Same To Me". Ich bin gespannt und denke nach wenigen Augenblicken, ich hätte Pink Floyd in den Ohren. "Again", die zweite Single des Albums, erinnert über weite Strecken an Roger Waters & Co und muss sich auch qualitativ nicht hinter den oben genannten verstecken. Und auch von der Länge her nicht - "Again" erstreckt sich über mehr als 16 Minuten. "Numb" im Anschluss daran hat etwas von den gitarrenlastigen Stücken des letzten Massive Attack-Albums, wirkt allerdings nie ganz so clever und perfekt wie das Original.
Innerhalb der meisten Songs tauchen gelegentlich Splitter der "alten" Archive auf, so die flächigen Sounds in "Meon". "Goodbye" erinnert, nicht nur durch seinen Schwermut, an den großartigen Babybird. Nach zwei kurzen Stücken folgt dann der zweite Marathon-Song: "Finding It So Hard". Anfangs vom hektischen Schlagzeug (Radiohead) angetrieben kippt der Song im Mittelteil in bombastische, sphärische Klänge, bevor am Ende die Gitarre regiert. Groß, aber auch anstrengend!
Archive sind mit "You All Look The Same To Me" irgendwo zwischen Pink Floyd, Massive Attack und Radiohead gelandet. Sie erreichen zwar nur selten die Klasse dieser drei, haben aber ein durchaus hörenswertes und gutes Album abgeliefert. Zwar wird "Londinium" wohl auf ewig ihr bestes Werk bleiben, mit "You All Look The Same To Me" sind Archive aber wieder auf der guten Seite angekommen.
1 Kommentar
@laut.de (« <h3></h3>Als ich Archive vor einigen Jahren zum ersten Mal hörte, war ich sofort vollkommen begeistert. "Londinium", ihr Debut entführte mich in ein anderes Universum und auch heute noch ist diese Platte eine der 10 wichtigsten aus der Trip-Hop-Schublade. Der Nachfolger "Take My Head" enttäuschte dann auf der ganzen Linie, war weder Fisch noch Fleisch und Archive verschwanden in der Versenkung.
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ich liebe archive !!
radiohead , pink floyd u massive attack eine gute mischung.
mal sehen wann der mainstream auf die band aufmerksam wird.