laut.de-Kritik
Die ADF fritzeln wieder Drum 'n' Bass, Dub und Gitarren zusammen
Review von Alexander CordasNachdem die Asian Dub Foundation im Vorprogramm von Rage Against The Machine von den meisten Dumpfbacken schlicht ignoriert wurde, schieben sie mit "Community Music" endlich den dritten Longplayer nach.
Für mich nahm das Warten gar kein Ende mehr, denn nach dem genialen Debut hat mich diese, wie sagt mein Kollege Michel doch so schön: Fritzelcombo, mit ihrer seltsamen Melange aus Drum´n´Bass, Lärm, Dub und rotzigen Gitarren fasziniert. Im Vergleich zu Rafi's Revenge hat sich nicht viel verändert, ausser dass wieder mehr Wert auf Melodien gelegt wird und die Parts, bei denen über meinem Kopf ein grosses Fragezeichen auftauchte, fast gar nicht mehr zu hören sind.
"Real Great Britain" bildet den Anfang und ist ein typischer ADF-Hüpfer mit zappeligen Drumbeats, rollenden Gitarrenriffs und sogar Trompetenklängen. Passt auf den ersten Blick gar nicht, aber ADF wären nicht ADF, wenn sie daraus nicht ein Gerüst zusammenbasteln würden, das schon fast zum Abhotten nötigt. Die allgemeine Hopserei wird erst mit dem Instrumental-Intermezzo "Riddim I Like" unterbrochen. "Collective Mode" ist wieder so ein Song, bei dem traditionelle Instrumente mit fetten Beats gepaart werden, und das alles mit coolen Dub Rhythms unterlegt, mit das stärkste auf dieser Platte.
Auffallend, wie immer, ist die jugendliche Stimme von Deedar. Erstaunlich, wie gut die radikalen Texte der ADF mit seinem doch etwas gewöhnungsbedürftigem Rapstil harmonieren. Hat man aber mal einen Zugang gefunden, fesselt das Gesamtkunstwerk Asian Dub Foundation.
Hmmm, ich tu mich schwer, ihnen den grossen Erfolg zu wünschen, denn wenn man mal im kleinen Clubrahmen zu den Klängen der Engländer das Rumpelstilzchen aufgeführt hat, ist der Gedanke an grosse Hallen eher befremdend. Passieren kann es ihnen mit dieser Platte allerding schon. Guter Stoff für ausgelassene Parties!
1 Kommentar
Warum ist bei mir das Cover rot? Weltverschwörung