laut.de-Kritik

Ein Album wie Yin und Yang.

Review von

Nach dem Einstieg mit Coverversionen im zarten Alter von 15 Jahren und der zwei Jahre später folgenden Feuertaufe mit eigenen Songs bringt Jasmine van den Bogaerde alias Birdy noch vor ihrem 20. Geburtstag schon ihr drittes Album mit dem Titel "Beautiful Lies" auf den Markt. Sollte das so weiter gehen, darf sich die zierliche Sängerin mit niederländisch-belgischen Wurzeln in spätestens dreißig Jahren über einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde freuen.

Der neue Studiooutput präsentiert sich als wohldosierte laut/leise-Mixtur. Nahezu jedem pompös aufbereiteten Pop-Spektakel folgt ein minimalistisch arrangiertes Stück Kammermusik. Gleichwohl tut sich hier kein Gegensatz auf: Spätestens nach den ausklingenden Pianotupfern von "Lost It All" hat man das Gefühl, einer Soundreise zu folgen, bei der eher das große Ganze im Mittelpunkt steht.

Großem Tamtam à la Florence And The Machine ("Growing Pains", "Keeping Your Head Up") schließt sich melancholische Ruhe an ("Shadow", "Deep End"). Nach den Auftritten im gleißenden Rampenlicht gönnt sich Birdy immer wieder eine Pause. Dann schließt sich der Vorhang und übrig bleibt zu harmonischen Pianothemen eine Stimme, die sowohl in den hohen als auch tiefen Lagen Gänsehautmomente beschert.

Die berührenden Momente sind so intensiv, dass man der 19-Jährigen den einen oder anderen Fehltritt während der zweiten Albumhälfte nicht sonderlich übel nimmt: Weder der monotone 08/15-Pop "Lifted" noch der uninspiriert auf die Tränendrüse drückende Titeltrack hinterlassen allzu dunkle Flecken auf Birdys blütenweißer Weste.

Trackliste

  1. 1. Growing Pains
  2. 2. Shadow
  3. 3. Keeping Your Head Up
  4. 4. Deep End
  5. 5. Wild Horses
  6. 6. Lost It All
  7. 7. Silhouette
  8. 8. Lifted
  9. 9. Take My Heart
  10. 10. Hear You Calling
  11. 11. Words
  12. 12. Save Yourself
  13. 13. Unbroken
  14. 14. Beautiful Lies

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LAUT.DE-PORTRÄT Birdy

Covern - keine große Kunst, möchte man sagen. Eine Teenagerdisziplin. Wenn einem der Pop-Kommerz auf die Nerven geht, macht man eben dreiakkordige Punksongs …

2 Kommentare

  • Vor 8 Jahren

    Sollte das so weiter geht,......

    man merkt ,dass die review eben mal schnell runtergetippt wurde

  • Vor 4 Jahren

    Ja, das ist oft so. Grundsolides Album. Die erwähnten Songs "Lifted" und "Beautiful Lies" sind nicht deutlich schwächer als die ersten sechs Songs. "Fehltritt" ist toal übertrieben.

    Lustigerweise lobt die erste Hälfte des Absatzes die "intensiv berührenden Momente", während die zweite Hälfte des Absatzes plötzlich von "Tränendrüse" spricht, obwohl die Songs sich nicht wesentlich qualitativ voneinander unterscheiden. Bei mir - gibt`s vier!