laut.de-Kritik
Die Klassenbesten der Elite School of Trip Hop.
Review von Matthias MantheDamunherrn, the cirKus is in town, and it's a hit! Ursächlich ist der Umstand, dass Genre-Mama Neneh Cherry neulich nach Jahren der Stille mal wieder die Lust auf hochwertigen Bristol Sound überkam. Flugs war sie dabei, als mit Ehemann Cameron McVey (Produzent von Massive Attack, Portishead, Tricky), DJ Matt Kent und dessen Freundin Lolita Moon die Klassenbesten der Elite School of Trip Hop anfragten.
Ein Zwei-Pärchen-Projekt also, doch mögliche Schnulzballaden-Vorahnungen widerlegt das Stockholmer Unterfangen auf dieser Remix-Platte mit unwiderstehlicher Sophistication. Polyphonie und Detailliebe prägen einen dichtgewebten Conscious Score.
Die Tracks, die sich meist über fünf bis sieben Minuten ausdehnen, enthalten alles, was den Stil in den Neunzigern populär machte: dubbige Downbeats, unter die Haut gehende Vocals, Turntablism, Elektro-Ambient, schroffe und doch schmiegsame Gitarren.
Der dreistimmige Vortrag zwischen Gesang und Rap schiebt jeden Song mit solchem Knack voran, dass früher oder später unweigerlich die kathartische Erlösung in Rockexplosion folgen muss. McVeys Usual Suspects des TripHop laden Nirvana, Radiohead, Manu Chao und so manchen Anticon-Representer zum Stelldichein. Die Liste ließe sich fortsetzen, würde der Eigenständigkeit der Menagerie aber kaum gerecht.
Hier wird in wunderbar bratzige Postrock-Gefilde gedriftet, über nebelverhangene Landstraßen geschlafwandelt, auf hartem Kopfstein gebounct. Stets zusammengehalten vom tighten Storytelling. Bei so viel Ohrwurmcharakter fällt selbst die leichte Überlänge der Platte nur marginal ins Gewicht. "Laylower" erscheint als Doppel-CD zusammen mit dem Originalalbum "Laylow".
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obergeiles album