laut.de-Kritik

Klinische Entfremdung als kafkaeskes Live-Erlebnis.

Review von

London am 1. Juli 1978: "Welcome to the blackout!" skandiert der rotblonde Zeremonienmeister. Verzerrte Keyboards umspülen den Thin White Duke, dazu schmirgeln und jaulen heftige Gitarren. Zu derlei Proto-Industrial-Klängen singt David Bowie in "Blackout" über Panikattacken, Kollaps und jenen totalen Zusammenbruch, der ihn Anfang 1977 per Ambulanz ins Berliner Hospital brachte. "Get me to the doctors!"

Bowie war stets gut darin, seine dunklen Seiten in Kunst zu transformieren. Mit der "Isolar II"-Tour trieb er ein weiteres Mal konsequent den inneren Teufel mit dem äußeren Beelzebub aus. Er selbst war zu diesem Zeitpunkt längst genesen. Nun galt es, die Stimmung seiner existenzialistischen Gemälde und nicht minder finsteren Klangfragmente im Rockstarkontext zu präsentieren. "Welcome To The Blackout" dokumentiert die Shows in musikhistorisch hochwertiger Weise.

So macht er sein Publikum zu Zeugen eines öffentlich zelebrierten Exorzismus. Während der Musiker sich ohren- wie augenscheinlich in physischer wie psychischer Hochform befindet, serviert er den Fans nonchalant ein zwischen Koks-Hysterie und depressiver Erschöpfung entstandenes Zeugnis totaler Entfremdung. Entsprechend klinisch und kafkaesk gestaltet sich das Konzerterlebnis. "Blue, blue, electric blue. That's the colour of my room."

Hält man sich vor Augen, wie sehr Bowie seiner Zeit mit den Avantgarde-Tracks von "Heroes" und "Low" voraus war, wie weit sich der seinerzeit hypermoderne Klangmantel vom Glamrockstar "Ziggy Stardust" entfernte, kann man das künstlerische Wagnis nur als tollkühn bezeichnen. Immerhin stand man vor der waghalsigen Herausforderung, zwischen experimentellen Stücken auch stinknormalen Partyrock wie "Hang On To Yourself", "Rebel Rebel" oder "Suffragette City" zu integrieren. Von Schweiß und Lavalampe zu Schwarzlicht und Neonröhre.

Die Einbindung gelingt. Bowie geht nicht so weit, seine Klassiker zu dekonstruieren oder gar zu ironisieren. Gleichwohl überzieht er sie effizient mit synthetischer Eisigkeit, lediglich hie und da aufgebrochen von wild wuchernden Gitarren. Auch gesanglich dimmt er die Emotion der Frühsiebziger zugunsten distinguierter Distanz. Das Ergebnis klingt, als stünde konstant eine gefühlsfilternde Membran zwischen ihm und den Hits. Besonders anschaulich gelingt dies in "Five Years". Schon in der Urfassung baut das Lied mit großer Geste eine Brücke zwischen Lethargie und Hysterie. Im neuen Outfit mutiert es vollends zu fatalistischer Resignation. "What a surprise!"

Seine Mannschaft erweist sich einmal mehr als kongenialer Partner in Crime. Der stets verlässliche, zu oft unterschätzte Carlos Alomar ist auf der Bühne Bowies erster Offizier und ohnehin ein bemerkenswerter Rhythmusgitarrist. Adrian Belew (Frank Zappa, King Crimson) wirbelt nicht ganz so offensiv herum wie vorher Earl Slick oder Stacey Heydon. Trotzdem schneidet seine Klinge scharf und setzt punktuell deutliche Akzente.

Alle anderen Instrumente halten locker mit. Neben elektrischer Violine (Simon House von Hawkwind) und Moog (Roger Powell von Todd Rundgrens Utopia), spielt das von Sean Mayes sparsam eingesetzte Piano eine charismatische Rolle. Als futuristisch klimperndes Saloonklavier streut es antiseptischen Boogie und ähnliche Merkwürdigkeiten ein. Alle fünf entfesseln sich zur kalt glühenden Eruption in "Station To Station". "It's not the side effects of the cocaine.".

"Don't you wonder sometimes 'bout sound and vision?" Die Soundqualität dieser immerhin 40 Jahre alten Aufnahmen ist erstaunlich. Tony Visconti nahm das Konzert auf, Bowie mischte es im Januar 1979 fertig. Geplant war ein Konzertfilm, das Vorhaben zerschlug sich jedoch. Deshalb blieb das Material ungenutzt, bis auf wenige Songs, die als Bonusmaterial für spezielle Editionen anderer Alben Verwendung fanden.

Genau wie der "Cracked Actor" zu "David Live" erweist sich auch diese Platte gegenüber dem seinerzeit erschienenen "Stage" als haushoch überlegen. Zum einen hört man hier nicht lediglich Ausschnitte, sondern mit allen 24 Nummern das volle Abendprogramm. Desweiteren stellt sich endlich authentische Live-Atmosphäre ein. "Stage" bestach zwar ebenfalls mit glasklarem Sound. Aufgrund der gewählten Aufnahmetechnik rückten Publikumsgeräusche jedoch kaum hörbar in den Hintergrund. "Welcome To The Blackout" überwindet endlich den Makel des Phantomgigs. Wer das hier aufspielende Team hernach ein weiteres Mal erleben möchte, greife zum schroffen, aber famosen "Lodger". Fast alle sind dort ein paar Monate nach dieser Tour wieder mit von der Partie, "throwing darts in lover's eyes."

Trackliste

  1. 1. Warszawa
  2. 2. Heroes
  3. 3. What In The World
  4. 4. Be My Wife
  5. 5. The Jean Genie
  6. 6. Blackout
  7. 7. Sense Of Doubt
  8. 8. Speed Of Life
  9. 9. Sound And Vision
  10. 10. Breaking Glass
  11. 11. Fame
  12. 12. Beauty And The Beast
  13. 13. Five Years
  14. 14. Soul Love
  15. 15. Star
  16. 16. Hang On To Yourself
  17. 17. Ziggy Stardust
  18. 18. Suffragette City
  19. 19. Art Decade
  20. 20. Alabama Song
  21. 21. Station To Station
  22. 22. TVC 15
  23. 23. Stay
  24. 24. Rebel Rebel

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LAUT.DE-PORTRÄT David Bowie

"Damals war ich absolut Ziggy Stardust. Es war keine Rolle mehr. Ich bin er", sagt David Bowie im Frühjahr 2008 über seine wohl berühmteste Person.

3 Kommentare mit 58 Antworten

  • Vor 6 Jahren

    Hmmm ... Ich hab's mir auf YouTube angehört, ganz so "erstaunlich" finde ich die Soundqualität nicht gerade. Könnte natürlich am Rip liegen, aber der wirkt sehr sauber. Der Gesang tritt zwar schön klar hervor, die Musik im Hintergrund klingt allerdings etwas dumpf.

    Da hat das 76er Konzert im Nassau Coliseum klar die Nase vorn. Vor allem wenn man die Titel vergleicht, die bei beiden Shows gespielt wurden. Gegen das mitreißende "Rebel Rebel" von 76 etwa, wirkt die Version zwei Jahre später gerade zu altbacken.

  • Vor 6 Jahren

    Lohnt schon wegen der Disco-turns-Ska-Version von "What In The World".

    • Vor 6 Jahren

      ja, guter punkt. auch wenn belews gitarre sich zwischendurch in die intrumentals einbringt und die synthies den akzent etwas mehr gen live-atmo verschieben, macht das wirklich spaß.

  • Vor 6 Jahren

    Möchte auf keinen Fall Bowie von seinem Thron stossen, aber!!! Kann man eh nicht, denke ich.

    Die ganzen Plastikinstrumente, die nahezu jeder Musiker der was von sich hielt, damals erprobte, hamonieren mit Bowie seinem Sound einfach nicht gut. Das hört sich 42 Jahre später alles wie aus der Dose an und hinten rüber kippt auch noch die Stimme, inklusive Stimmung.

    Einig sind wir uns denke ich damit, das die Phase "Low" - "Scary Monster" Albumtechnisch nicht seine stärksten Ergüsse waren. Und das fing 76 halt an, was vor allem an der Plastikinstrumentierung liegt. Das Keyboard wurde u.a. von Tony Kaye gespielt auf der Tour, der ist verantwortlich für das einführen des digitalen Schlagzeugs bei Yes. Was das für ein Sound machte, erinnere ich mich heute noch mit Grauen dran. Der Tony ist damit kein schlechter Musiker, auch der Bowie nicht, nur der Sound ist eben ihnen und letzlich uns nicht würdig. Ohrenschmerzen!

    Low z.b., sagst du Anwalt, ist eine Art Geheimtipp für dich. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, das neu arrangiert und neue Instrumente, Bowie singt das ein und ich wette ein super Album. So bleibt es eben bei Anwalt´s Geheimtipp and not more. Schade halt....aber experimentieren unterlassen, als Künstler, wäre tödlicher.

    Gruß Speedi

    • Vor 6 Jahren

      "Einig sind wir uns denke ich damit, das die Phase "Low" - "Scary Monster" Albumtechnisch nicht seine stärksten Ergüsse waren."

      Nein, sind wir nicht :smoke:
      https://www.laut.de/David-Bowie/Alben/Low-…

    • Vor 6 Jahren

      Fanreviews geb ich nix drauf :)

    • Vor 6 Jahren

      Nicht falsch verstehen Anwalt, die Ergüsse waren nicht wegen Bowie schlecht weil der neue Wege ging damals, teils 180 Grad Wendungen drin hatte, sie hatten allesamt die schlechte Instrumentierung als Mackel.

      Seine Wendung weg vom Rock´n Roll hin zum Catchy Poprock mit funkigen Einstreuer war schon schwer genug nachvollziehbar. Das dann mit Instrumenten zu unterfüttern die sich einfach scheiße anhören, macht es nicht besser, verstand dann keiner mehr. Musik ist nunmal in Töne gegossene Emotion, abhängig von den Instrumenten. Bowie seine Stimme ist ohne Tadel, wenigstens darauf können wir uns doch einigen? :)

    • Vor 6 Jahren

      ich versteh dichs schon. lass es mich anders versuchen.

      folgendermaen:

      deine sicht und these krankt an folgendem wahrnehmunsfehler:

      schon die verwendung des wortes „plastik“ (meist als unwürdiges gegenstück zu „handgemacht“ gebraucht), verrät einen mangel an unvoreingenommenheit, der eine art intrumentenrassismus umschließt. Nach deiner oftmaligen lesart wäre nämlich synthetisch erzeugte oder transportierte/modifizierte musik weniger wert als der klassiker gitarre/bass/schlagzeug/piano etc.

      großer irrtum, weil du strukturell das medium über den inhalt stellst, wenn dir der jeweilige sound missfällt. Die logik zuende gedacht wären alben von motörhead bis dylan immer mehr wert als kraftwerk/tangerine dream/schulze.

      Das ist doch ein logischer fehlschluss. Shakespear wird ja auch nicht schlechter dadurch, dass man ihn per ebook liest statt auf handgegerbtem papyrus der japanischen zierkirsche.

      Der fehlschluss liegt dort, wo du streng genommen dann auch die e-gitarre, verstärker etc verteufeln müsstest. Denn das ist auch nicht handegacht. Wie weit gehen wir dann zurück? Zur akustischen? Zur mittelalterlichen laute? Zur mammutknochenflüte? Da fährt das rein subjektiver ästhetik entsprungene argument doch gegen die wand. Und sag mir nicht, dass ein lied wie „warszawa“ nicht auch dir gänsehaut verschafft. Das ist doch finsterer als jedes requiem.

    • Vor 6 Jahren

      Erstmal danke das du dir die Zeit genommen hast und ausführlich zu antworten. Wenn ich pedantisch wäre, würde ich daran allenfalls kritisieren das du die Großschreibung unterläßt.

      Bei Instrumentenrassismus habe ich dann aufgehört zu lesen, weil ich wusste was du sagen wolltest. Ich kann dir nur sagen das dass mit Sicherheit nicht so ist. Nur weil meine Musiksozialisation mit Mainstreamrock angefangen hat, hab ich so gleich auch Jarre, Alan Parson u.a. (das gesamte Plastiklager) rauf und runter gehört. Unterfüttert mit Mutters Udo Jürgens und Papas Alexantra kamm dann Opa und Oma mit Glen Miller um die Ecke, spricht schon für eine gute Bandbreite. Höre mir einfach alles an, so ist das.

      Da sind wir bei dem Punkt. Ich glaube ich bin Harmonysüchtig, nicht nur in der Musik. Wenn ich Plastikmusik sage, meine ich damit das die Instrumente sich nicht harmonisch anhören. Nicht das ich den einen oder anderen schrägen bzw. überraschenden Ton nicht gerne höre, nur wenn es irgendwie total nicht passen will, weil man z.b. das Instrument was Verwendung findet, schon viel schöner gehört hat, das höre ich und sage dann schlecht gespielt. Glaub nicht das dass ein Wahrnehmungfehler ist, eher das Gegenteil, ich höre zu gut. ;)

    • Vor 6 Jahren

      Alexandra, bitte Edit zulassen, wenigsten für 15 min nach Beitrag versendet, danke Laut.

    • Vor 6 Jahren

      "Bei Instrumentenrassismus habe ich dann aufgehört zu lesen"

      damit hast du die "japanische zierkirsche" und die "mammutknochenflöte" verpasst.

    • Vor 6 Jahren

      Mann, natürlich gelesen als ich verzweiflt versucht habe zu editieren. Die Perlen höre ich immer bzw lese, grins. :D

    • Vor 6 Jahren

      Bowie hätte ich gerne damals gesagt, nimm dir alle Zeit der Welt, dass das wirklich rund wird und nicht nur vereinzelt so tolle Songs ergibt wie "Warszawa". Dieses umtriebige, rastlose ist eventuell auch ein Aspekt den man berücksichtigen muss.

    • Vor 6 Jahren

      ich muss gestehen, auch mit den 80er inkarnationen etlicher ikonen viel anfangen zu können. der zeitgeist machte ja damals vor niemandem halt.

      peter gabriel mit "sledgehammer" etc, bowie mit knackigen nummern wie "cat people", "time will crawel" oder "blue jean" (in der filmfassung), genesis mit dem psychotisch angehauchten hurensong "mama", yes mit "owner of a lonely heart" und dem großartigen "changes".

      oder auch die dire straits mit brillanten nummern von "private investigations" bis "brothers in arms".

      auch der 80er miles davis wird total unterschätzt.

    • Vor 6 Jahren

      Muss erstmal durchlesen im Flow, genau nun!!! Nach dem letzten Einwurf schwanke ich noch zwischen Anwalt gibt dir teils recht oder welche Fichte ist es den nu hinter, du weißt schon. :)

    • Vor 6 Jahren

      "deine sicht und these krankt an folgendem wahrnehmunsfehler"

      Widerlicher, besserwisserischer Tonfall. Bitte unterlassen.

      "Das ist doch ein logischer fehlschluss. Shakespear wird ja auch nicht schlechter dadurch, dass man ihn per ebook liest statt auf handgegerbtem papyrus der japanischen zierkirsche."

      Ungültiger Vergleich. Shakespeare's Medium ist die Sprache. Ob auf Papyrus oder eBook, die Menge an sprachlichen Informationen, die transponiert wird ist so ziemlich exakt die Gleiche.
      Das hauptsächliche Medium der Musik ist, neben der Sprache, der Klang. Und ob ich eine Sonate auf einem Edelklavier oder 30€-Keyboard herunterhacke macht einen objektiven Unterschied in Klang und Ton, es sind dann also schlicht und einfach zwei unterschiedliche Musikstücke. Entsprechend ist auch das hier:
      "großer irrtum, weil du strukturell das medium über den inhalt stellst"
      schlichtweg falsch und selber großer Irrtum. Das Medium wäre in diesem Fall, analog zum Shakespearevergleich, ob sich das Speedi in seinem Wohnzimmer über Boxen oder im Zug über Kopfhörer etc anhören würde. Welche Instrumente benutzt und damit auch wekche Klänge erzeugt werden, ist Teil des musikalischen INHALTS.

      Von daher ist Speedis Position auch vollkommen legitim, wenn er zum Beispiel sagt Synthesizer dass er die melodische/harmonische Qualität von den eingesetzten Synths nicht schätzt und das für ihn entsprechend auch die Wahrnehmung des Songs kaputt macht. Snythesizer sind ja nun einmal auch rein objektiv vom erzeugten Klangbild harmonisch ärmer oder zumindest anders, dadurch dass zum Beispiel die Oberschwingungen fehlen, die eine angeschlagene Seite zB hat.

    • Vor 6 Jahren

      Hätte es nicht besser sagen können, danke Gleep!

      Frage an den Anwalt, ist schon einige Zeit her, da ging es in einer Diskussion um diese Plastikmucke, da hat irgendwer ein Video einer Band gepostet die hauptächlich halt mit "günstigen" Instrumenten unterwegs waren, glaub Japan war es. Der Sänger machte aber alles wett, weil der einfach den Ton traff zu 200%. Selbst das Plastikgemurse hörte sich gut an, die Fans vor der Bühne gingen ab wie Hölle. Welches Video nochmal? Such mir nen Wolf und da du..... :)

    • Vor 6 Jahren

      Ein Klassiker wo ein kaputtes Klavier quasi entscheident war, das die Aufnahme ganz groß war.

      https://www.laut.de/Keith-Jarrett/Alben/Th…

      Wenn das mal kein Zufall ist, das ausgerechnet der Anwalt das geschrieben hat. ;)

    • Vor 6 Jahren

      t weg bei traff...Gott ich gehe in mich! Ich finde die Lautredaktion könnte so klasse Fäden etwas unterstützen, in dem sie endlich edit frei schalten. Nein? Why not?

    • Vor 6 Jahren

      "Widerlicher, besserwisserischer Tonfall."

      Hab ich nicht so wahrgenommen, aber das liegt wahrscheinlich daran, das der Anwalt und ich uns relativ gut kennen.

    • Vor 6 Jahren

      Na, war zugegeben auch etwas überhart von mir. Finde es aber schon ein ziemlich starkes Stück von "Wahrnehmungsfehler" zu sprechen, wenn einem der Klang von etwas nicht gefällt. War vielleicht gar nicht so arrogant gemeint, ist es aber irgendwo schon.

    • Vor 6 Jahren

      ich glaube, du meinst die diskussion damals bei duran duran.
      ja, genau daran habe ich mich erinnert gefühlt. freue mich, mich hier getäuscht zu haben. so wie du das im zweiten teil ersthaft begründest, wird das klarer.

      bei meinen hernach geposteten 80er beispielen bleibe ich allerdings. aus meiner sicht ist es oft ein großes unrecht, den farbenfroh-pointierten songs ihre qualitäten ab zu sprechen, nur weil die musiker vorher oft prog/glam/etc gemacht haben. ich weiß, das hast du nicht explizit getan. aber zu viele tun es.

    • Vor 6 Jahren

      Gleep, das teilen wir, die aufgesetzte Arroganz mein ich. Das schreiben ist Anwalt sein Musikinstrument was er liebt zu bespielen und ähnlich wie Bowie hat er so seine Schwierigkeit und verspielt sich ausgerechnet dann, wenn viel Insperation durch die Luft fliegt.

      "Huch, wo kommt das denn her, nun muss ich den aber tot hauen erstmal, damit der Ruhe gibt." ;)

      Aber ich hab genug Asse im Ärmel, grins!

    • Vor 6 Jahren

      "ersthaft begründest"

      Auch meine sprachlichen Witze sind oft ganz bitterer Ernst. Nur weil ich dich oder sonst wenn zum lachen bringen möchte, geschieht das nicht ohne ernsthaften Hintergrund. Das versichere ich dir und allen anderen die es hören wollen.

      Trotzdem muss auch ich, gelegentlich nachdenken in einer Diskussion, selbst wenn mir das Thema am Herzen liegt und werde hier später weitermachen. Many Input, schreit nach Verarbeitung!

    • Vor 6 Jahren

      Nur weil der Shakespeare-Vergleich an der ein oder anderen Stelle hinkt, hat der Anwalt nicht unrecht.

      Die Komposition eines Songs ist dieselbe, egal welches Instrument, genau so wie ein A ungeachtet des Mediums ein A ist. Ob du das A als ästhetisch ansprechend empfindest, liegt genau wie beim Klang daran, wie es stilistisch ausformuliert wurde, es ist eine Frage des Geschmackempfindens. Allerdings haben wir ums beim Lesen darauf geinigt, meist dieselben oder sehr ähnliche Fonts zu benutzen und ich streite auch nicht ab, dass es wesentlich mehr Klang- als Schriftliebhaber unter den (heutigen) Menschen gibt.

      "Plastik"-Sounds als qualitativ minderwertiger wahrzunehmen, ist natürlich "Instrumentenrassismus". Einfach nur zu sagen, dass einem der Klang nicht gefällt, hingegen nicht - das ist ein Geschmacksurteil.

    • Vor 6 Jahren

      Kurzer Einwurf wegen Mundi, bei Musik kann es nicht um "Recht haben" gehen. Dafür ist Musik viel zu irrational! Dann nimmste der Musik die Emotion, das geht garnicht. Vorher erschlag ich den/die rechtzeitig, also keine Sorge! Hab nen lautes Organ, grins. :P

      Alle die mich wegen meiner mangelnden Rechtschreibung kritisieren, sind ja auch keine Dudenrassisten, deswegen! Etwas Blöd sind sie schon....keine Frage!

    • Vor 6 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 6 Jahren

      Also ich finde Serifen ziemlich ätzend.

    • Vor 6 Jahren

      https://youtu.be/S1RN0Kz7Mz0
      Virtuoses Beherrschen eines Plastikinstruments

    • Vor 6 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 6 Jahren

      Hab Thomas Mann in Altdeutsch gelesen, der stand neben "Mein Kampf" bei meinem Opa und die Amis haben ihn zum Glück übersehen, beim entnazifizieren.

      Irgendwie ist Mann mir flüssiger ins Hirn gegangen, obwohl Altdeutsch wirklich schlecht zu lesen ist.

      Falls mir einer nicht glaubt, beide Bücher (fällt mir schwer das eine als Buch zu bezeichnen, das nur ein Pamphlet) hab ich dann geerbt und halte sie ihn Ehren! ;)

    • Vor 6 Jahren

      in verdammi nochmal

    • Vor 6 Jahren

      ""Plastik"-Sounds als qualitativ minderwertiger wahrzunehmen, ist natürlich "Instrumentenrassismus". Einfach nur zu sagen, dass einem der Klang nicht gefällt, hingegen nicht - das ist ein Geschmacksurteil."

      Schwachsinn! Zu sagen "ich nehme Plastiksounds als qualitativ minderwertiger wahr" und zu sagen "mir gefällt der Sound von Plastiksounds nicht" ist exakt die gleiche Aussage. Da kann wohl kaum eins Instrumentenrassismus sein und das andere nicht.

    • Vor 6 Jahren

      "Die Komposition eines Songs ist dieselbe, egal welches Instrument, genau so wie ein A ungeachtet des Mediums ein A ist."

      Ja, das ist halt nur grob richtig, bzw. ist das ein Fall von "mistaking the map for the territory". Wenn ich zum Beispiel einen Synthesizer einen bestimmten Ton abspielen lass oder eine Saite einer bestimmten Länge anzupfe, würden wir das beides z.B. als "A" bezeichnen, die ausgegebene Wellenlängenkomposition, der Ton, ist aber de facto nicht der gleiche. Das wird dann dann auch noch einmal dadurch verkompliziert, dass es so etwas wie Klangfarbe gibt, ein A auf der Trompete also nun einmal anders klingt als ein A auf dem Klavier. Die Tonart ist halt einfach eine (relativ) willkürliche Heuristik, nach der wir Menschen konzeptuell verschiedene Klänge einordnen, ist aber nur bedingt eine objektive Kategorie der menschlichen Wahrnehmung und schon gar keine universelle Kategorie der subjektiven Bewertung.

      Das heißt, ja, nach gewissen, objektiv festmachbaren, menscherdachten Standards ist ein bestimmter Ton oder eine bestimmte Tonfolge auf verschiedenen Instrumenten die gleiche und wird auch, wenn man denn die Aufmerksamkeit darauf richtet selbst von vielen Laien als solche wahrgenommen. De facto ist ein Stück Musik oder eine Tonfolge aber vielmehr als das und wid in seiner Musikalität (von anderen Leute ) verschieden wahrgenommen, intern kategorisiert und bewertet. Insofern ist es auch vollkommen legitim, dass zwei verschiedene Personen unbewusst andere Standards setzen und unterschiedliche Tonfolgen aus unterschiedlichen Gründen gut- oder schlechtheißen. Und eine Person hat nicht deswegen autonatisch recht, weil sie die eigene Gutheißung an gängigen Standards der Musiktheorie begründen kann und die andere nicht.

    • Vor 6 Jahren

      Mundi trollt nur gerne Gitarrenmusikhörer.

    • Vor 6 Jahren

      "Für die meisten Leute ist nicht nur die Tonfolge, sondern auch Klangfarbe, Spieltechnik, Gesang, Geräuschkulisse und zig andere Faktoren für die musikalische Bewertung relevant und das spielt alles irgendwie in die Bewertung rein."

      Das wäre ich mir jetzt nichtmal so sicher, um ehrlich zu sein. Würde eher sagen, dass das im Detail bloß für eine Minderheit an Experten/Musikgourmets wirklich eine Rolle spielt. Wie viele Nichtmusiker beschäftigen sich alleine schon so intensiv mit Musik, wie wir es hier tun? Für einen Großteil der Leute scheint vor allem sowas wie "4/4 Takt", gewisse Tonhöhen, Harmonie zwischen den Tönen und so weiter, wichtig zu sein.

      Ich will das ohnehin nicht 1:1 vergleichen, ich finde viel mehr, dass die Ebene, die du hier so detailliert aufmachst, am eigentlichen Vergleich vom Anwalt vorbeigeht. Das, was du beschreibst, bezieht sich doch ziemlich eindeutig auf (subjektive) Wahrnehmungen und nicht auf "objektivierende" Urteile à la Synthie-Sounds sind per se qualitativ minderwetiger als organische Instrumente. :confused: Das war ja das, was er meinte, bei Speedi rauszuhören und was er mit dem Ausspruch kritisieren wollte.

      Es gibt viele (mehr oder weniger deutliche) Unterschiede, wie du richtig angemerkt hast, zum Beispiel, dass Ton und Klang in der Wahrnehmung näher zusammenliegen als Worte und (Stil der) Schriftzeichen. Nichtsdestotrotz ergibt sich der Klang nunmal aus Tönen und das Wort aus Schriftzeichen. Inwiefern der Konsument das nun bewusst wahrnimmt oder wertet spielt für den Vergleich m.E. nach eine untergeordnete Rolle. Oder werden Beethovens Kompositionen dadurch schlecht, dass sie am Computer nachgebaut werden? Im Übrigen ist gerade bei Shakespeare das geschriebene Wort nicht das eigentliche Medium. Wenn jemand ein Stück von ihm langweilig/schlecht vorträgt, verändert das auch die Wahrnehmung des Inhalts sehr.
      Vielleicht war mein Beispiel mit den Fonts etwas zu zahm, um meinen Punkt zu verdeutlichen: Worte sind nicht an das einheitliche, bekömmliche Schriftliche gebunden, an das wir gewöhnt sind. Sobald wir vom Wort als Medium und nicht nur der Verschriftlichung sprechen, greift sein Vergleich mMn. ziemlich gut.

      Der Großteil der Faktoren, die du oben genannt hattest, fallen auch eher in eine andere Schiene, Gesang und Geräuschkulisse z.B. gehen schon weit über den Vergleich zwischen Schriftzeichen und Tönen hinaus.

      PS: Inhaltlich interessiert mich diese Debatte nicht so sehr und der Anwalt hat ja selbst schon nachgegeben, daher können wir das von mir aus auch beenden. :D

    • Vor 6 Jahren

      Allerdings haben wir ums beim Lesen darauf geinigt, meist dieselben oder sehr ähnliche Fonts zu benutzen"

      Halte ich trotzdem für nicht vergleichbar. Für einen Autor und ich denke auch einmal die meisten Leser ist es größtenteils egal, in welcher Schriftform sie ihr Werk zu Papier bringen und es dann rezipiert wird. Manche geben sich da mehr und manche weniger Mühe, letztlich ist es aber eine ästhetische Randerscheinung. Ein Autor möchte und wird für seine Wortkompositionen geschätzt, nicht für seine Schriftart oder wenn nur am Rande. Für die allermeisten Leute "verschwindet" die Schrift auch irgendwann beim Lesen und wird kaum noch aktiv wahrgenommen, da das einfach beim Konzeptualisieren der Wortes nur stört.

      Musikwahrnehmung funktioniert in der Hinsicht schlicht ganz anders. Wenn du Musik hörst, "verschwindet" nicht irgendwann das Instrument und du hörst oder konzeptualisierst nur noch die Tonfolgen. Allerhöchstens dann, wenn dir das Konzept vorher schon bekannt ist und du dich bewusst darauf fokussierst. Das ist aber nicht die Art und Weise wie die meisten Leute Musik wahrnehmen. Für die meisten Leute , schaffend als auch rezipierend, ist nicht nur die Tonfolge, sondern auch Klangfarbe, Spieltechnik, Gesang, Geräuschkulisse und zig andere Faktoren für die musikalische Bewertung relevant und das spielt alles irgendwie in die Bewertung rein. Eine "Komposition" setzt sich eben nicht nur aus der Notenfolge zusammen.

    • Vor 6 Jahren

      @Dogma Da widme ich mich einmal ernsthaft euren Themen... 0:-)

    • Vor 6 Jahren

      Was zum Henker ist jetzt hier passiert? Kurz die Seite neu geladen und der Beitrag, auf den ich geantwortet hatte, ist weg - dafür drei neue. :D

    • Vor 6 Jahren

      1.) Sorry für die Unordnung. Hatte meine Posts nochmal etwas nachgebessert.
      2.) Hast Recht. Führt viel zu weit hier und ist auch etwas unnötig. Du verstehst meinen Punkt aber noch nicht wirklich, bzw reden wir aneinander vorbei, deswegen versuche ich das nich einmak kurzmöglichst zu klären, dann is gut.

    • Vor 6 Jahren

      "Schwachsinn! Zu sagen "ich nehme Plastiksounds als qualitativ minderwertiger wahr" und zu sagen "mir gefällt der Sound von Plastiksounds nicht" ist exakt die gleiche Aussage. Da kann wohl kaum eins Instrumentenrassismus sein und das andere nicht."

      Da hast du innerhalb deiner Auslegung tatsächlich recht, gemeint war natürlich, sie konzeptuell als qualitativ minderwertiger "wahrzunehmen" und dann dementsprechend auch so zu urteilen. Oder drücken wir es simpler aus: Es ist ein Unterschied, ob du sagst, "für mich klingt das minderwertiger" oder ob du das auch atrribuierst, also implizit die Aussage tätigst, "die sind minderwertiger".

      PS: Mir als Autor ist es übrigens sehr wichtig, in welcher Schriftart, mit wieviel Zeilenabständen und so weiter etwas veröffentlich wird, aber das nur als fun fact, ich habe diese Ebene oben ja bereits argumentativ verlassen.

    • Vor 6 Jahren

      Ok, alles klar @dein letzter Post. :D

    • Vor 6 Jahren

      "dass die Ebene, die du hier so detailliert aufmachst, am eigentlichen Vergleich vom Anwalt vorbeigeht. Das, was du beschreibst, bezieht sich doch ziemlich eindeutig auf (subjektive) Wahrnehmungen und nicht auf "objektivierende" Urteile à la Synthie-Sounds sind per se qualitativ minderwetiger als organische Instrumente. :confused: Das war ja das, was er meinte, bei Speedi rauszuhören und was er mit dem Ausspruch kritisieren wollte"

      genau d a s ist der punkt, mundi.

    • Vor 6 Jahren

      "dass das im Detail bloß für eine Minderheit an Experten/Musikgourmets wirklich eine Rolle spielt".

      (Wahrscheinlich) vollkommen richtig. Ist aber auch nicht mein Punkt. Mein Punkt ist, dass ich das hier für falsch halte:

      "Für einen Großteil der Leute scheint vor allem sowas wie "4/4 Takt", gewisse Tonhöhen, Harmonie zwischen den Tönen und so weiter, wichtig zu sein."

      Ich glaube, dass für einen Großteil der Leute "einfache, leicht verarbeitbare" Musik wichtig ist. Die meisten Leute haben von Takten und Tonhöhen keine Ahnung und konzeptualisieren das glaube ich auch nicht so, ob jetzt kompliziert oder einfach. Das sind eher die klassisch arbeitenden Tonschaffenden. Ich glaube, dass es nicht so einfach ersichtlich ist, was der durchschnittliche Mensch an einem Musikstück wahrnimmt und emotional bewertet. Und von daher kann man glaube ich auch nicht so einfach mit dem Argument kommen, weil's nach unserem Heruntergebrochenen Verständnis der Musiktheorie zwei Stücke ähnlich sind, müssen wir diese auch ähnlich bewerten. Die Annahme hat der Anwalr implizit gemacht. Und nur weil er sein Verständnis von ähnlich und gut anhand von etwas schriftlichen, Musiktheorie, festmachen kann, ist es deswegen noch lange nicht valider als Speedis Verständnis zB. Dem hast du mit A ist gleich A implizit zugestimmt. Deswegen mein Einwand.

    • Vor 6 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 6 Jahren

      Passt. :D

      Ich habe Speedis Beiträgen übrigens nicht gelesen und vom Anwalt auch nur die betreffenden Absätze, sei nebenbei geäußert, falls das meine Ausführungen etwas nachvollziehbarer machen sollte.

    • Vor 6 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 6 Jahren

      Ein bisschen Nachdenken hilft oft bei der Argumentation. Ich muss gestehen ich bin Bowie Fan, genau wie ich auch Queen Fan bin, nur und da wäre ich beim Thema, zu ihren Gralsritter verkomme ich nicht. Mir kommen bei Queen so Sätze über die Lippen, das es auch was gutes hat das Freddie gegangen ist. Da ich mir nicht vorstellen möchte, das er ähnlich wie Angus Young mit seinem Schulanzug über die Bühne hoppelt und mit seinem Mikrofonstock sich zwischen den Beinen was auch immer hervor angelt. Das sähe einfach lächerlich aus, nicht nur bei Freddie.
      Musiker und ihre Musik soll zum träumen anregen und nicht Alpträume hervorrufen. Eventuell ein wenig altmodisch, das mit dem Träumen, in einer Welt die aktuell einen Alptraum nach dem anderem zelebriert, das gebe ich zu.

      Nun aber zu dem Album „Welcome To The Blackout ( Live London ‘78)“. Alle Songs die Bowie zu dem Zeitpunkt ausmachten sind enthalten. Angefangen mit Warszawa u. Heroes über Speed Of Live endet das ganze bei Rebel, Rebel. Nehme ich die vier Stücke, die bis zuletzt zu Bowies Standards avancierten, dann fehlt ihnen sämtliche Wärme vom Klang her. Ok das eine Live- Aufnahme und sie hat 40 Jahre auf dem Buckel, damit lies sich das entschuldigen. Glaube ich aber nicht. Zumindest komplett reicht das nicht als Erklärung.

      Hört euch einfach Sense Of Doubt an. Auf dem Heroes Album folgen Moss Garden u. Neuköln. Man kann sagen Sense Of Doubt, weil rein instrumental, ist regelrecht eingebettet in das Album. Bekomme jedenfalls, allein von dem Teil, immer noch eine Gänsehaut. Bei der Blackout Version hat gerade der instrumentale Song eine Art Blackout und es hört sich wirklich nicht nach Bett an, geschweige den eingebettet. Das geht noch bei einigen Stücken so, das die Instrumente sich anhören als wenn sie entweder verschütt gegangen sind, durch die lange Lagerzeit der Aufnahme oder damals einfach schlecht bespielt worden sind. Ich wette letzteres trifft zu und der jetzt Verantwortliche für die Veröffentlichung hat den Hörsinn, aus welchen Gründen auch immer, beiseite gepackt.

      Das es nicht die Aufnahme an sich sein kann, beweisen aktuelle Aufnahmen von anderen Bands (u.a. Queen) aus den Siebzigern. Die Technik dafür war auch damals schon sehr weit, um die fallende Stecknadel, sprichwörtlich zu hören. Die heutige Remaster- Möglichkeiten ergeben den Rest.

      Ok, werde ich ein wenig wehmütig und muss in Betracht ziehen das Blackout wirklich eine halbwegs gescheite Aufnahme aus der Zeit ist, die archiviert wurde. Dann hab ich mit Blackout wohl den Kampf mit meinen Tränen noch zu kämpfen. Das auch ein Wert, wenn auch ein sehr trauriger. Kopf hoch, gemeinsam weinen soll genauso hilfreich sein wie gemeinsam lachen.

      Deshalb nur subjektive, tränenreiche 3 von 5 möglichen Points. Wobei der dritte Point in Richtung Anwalt geht, so als Friedensstifter oder so was.

      Noch ein Gedanke, ich glaube nicht das Bowie wenn der Live auftrat, irgendwelche 30 Dollar Instrumente auf der Bühne zuließ, dafür war er viel zu pedantisch. Das er damals wahrscheinlich den einen oder anderen Handwerker als Musiker mit auf der Bühne erduldet haben muss, ist auch klar. Damals für so aufwendige Shows, mussten sich insbesondere Solokünstler, jedes mal die Gruppe/Band neu zusammen suchen, dann blieb oft nicht viel Zeit um sich einzuspielen.

      Weil gerade gelesen, etwas beleidigt bin ich aber nu schon, wenn du mich nicht liest Mundi, dann halte dich demnächst doch einfach aus solchen Fäden raus. Hast ja nichts sinnvolles bei zu tragen. Geh wieder spielen, nur bitte nicht mit mir, danke!

    • Vor 6 Jahren

      Brauchst nicht beleidigt sein, ich lese genug Beiträge von dir.

    • Vor 6 Jahren

      Dann schreib nicht so ein dummes Zeug dahin, kann ganz schön schnell nach hinten los gehen. Ansonsten Frieden ok?

    • Vor 6 Jahren

      Was für dummes Zeug? Das war nicht als Angriff von mir zu verstehen, ich wollte bloß klarstellen, weshalb ich die Aussage vom Anwalt so wahrgenommen habe. Von mir aus herrscht eh Frieden. :D

    • Vor 6 Jahren

      ...... das es auch was gutes hat das Freddie gegangen ist.....

      Bin mir ziemlich sicher Freddie wäre in Würde gealtert ist ja schließlich nicht Madonna

    • Vor 6 Jahren

      Kann sein.....diente ja auch nur als Argumentkrücke der Gute. R.I.P. Bowie und Freddie, hoffe ihr schreibt auf der Wolke noch ein paar schöne Songs und schickt sie runter irgendwann.

    • Vor 6 Jahren

      speedi, du sagst: "Mir kommen bei Queen so Sätze über die Lippen, das es auch was gutes hat das Freddie gegangen ist. Da ich mir nicht vorstellen möchte, das er ähnlich wie Angus Young mit seinem Schulanzug über die Bühne hoppelt und mit seinem Mikrofonstock sich zwischen den Beinen was auch immer hervor angelt. Das sähe einfach lächerlich aus, nicht nur bei Freddie"

      d a s ist ja mit das furchtbarsze, was ich je auf laut in den kommentartspalten gelesen habe. mir ist zwart klar, was du sagen willst, nämlich dass das schicksal ihn vor dem abgleiten gen peinlichkeit bewahrte. das würde dann wohl auch für morrison, hendrix und co gelten.

      dennoch finde ich die formel "lieber tot als mal danebenzulangen" etzhisch betrachtet mindestens fragwürdig.

      fast noch schlimmer jedoch finde ich die unterschätzende vermutung, dass freddie sich überhaupt auf solch abgehalftertes niveau begeben hätte. schon zu lebzeiten hatte mercury doch den style, den vortrag und die darbietung vom sexgott zum erwachsenen crooner eingeleitet. genug positive beispiele würdevollen alterns im rockbiz gibt es außerdem. bowie, reed, zappa, dylan, scott walker, ganz besonders grace slick.

      im queen-zusammenhang spricht nicht das geringste indiz für einen berufsjugendlichen fremdschamfaktor. auch die herren may/taylor/deacon kriegen das auf der bühne würdevoll hin (ok, über die gastsängernummer kann man strteiten. aber die gigs haben null altersbedingten peinlichkeitsfaktor oder jugendwahn).

      im gegenteil: ich frage mich, wie der künstlerische reifeprozess auch kompositorisch und fgerade in bezug auf freddies klassikambitionen gelaufen wäre.

      und da gräbst du einfach dieses eine - womöglich auch genrebedingte - negativbeispiel aus und denkst "gut, dass ihm das erpart blieb."???

      das kann doch nicht dein ernst sein. ich hoffe noch immer, das missverstanden zu haben.

    • Vor 6 Jahren

      Decon ist seit Mitte 90 nicht mehr Teil von Queen. So weit ich informiert bin, weil er sich sehr aus der Öffentlichkeit zurück gezogen hat, hat er nur wenig zu dem warum gesagt. Meine mich zu erinnern, das er sowas wie "Freddie war Queen, Queen ist nicht mehr das selbe", angedeutet hat. So war das in etwa gemeint mit dem Spruch, für mich ist Queen, ein großes Stück, mit dem tragischen Tod von Freddie nicht mehr das selbe. Da behalte ich lieber meine sehr guten Erinnerungen, an die schönen Momente, die ich das Glück hatte mit Queen und natürlich Freddie, zu erleben (Dortmund 84, Mannheim 86).

      Du hast mich also auch eventuell missverstehen wollen? Empfinde es als schöner, wenn ich angreifbare Argumente liefer, da die Diskussion dann mehr Aspekte beleuchtet. :)

      Du hast aber recht, peinlich sind die beiden übrigen mir auch nie rüber gekommen. Super Beispiele dafür sind u.a. der Olympiaauftritt 2012.

      https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=Y…

      Wo Jessie J garnicht so schlecht ist, hätten sie die mal für die folgenden Touren in Betracht gezogen?
      Als May auf Jessie zu läuft, flotten Schrittes mit seiner Gitarre in der Hand, hatte ich bei dem Auftritt meinen sexy Schlüsselmoment. Für das Alter ist er ganzschön flott unterwegs, ok das fehlende Bein am Body von Jessie lenkte davon dann doch wieder ab. Ob das Bein oder der Body, irgendwo in den Katakomben rum liegt, frage ich mich seitdem. :P

      Würdevolles Altern und da komme ich zu einer weiteren Band der man eigentlich nur mit Erfurcht begegnen kann. The Who und ebenfalls der Auftritt bei Olympia 2012.

      https://www.youtube.com/watch?v=rsGQ8C64WlQ

      Hoffe damit ein wenig zur Aufklärung beigetragen zu haben!

    • Vor 6 Jahren

      Anwalt:
      "Dennoch finde ich die formel "lieber tot als mal danebenzulangen" etzhisch betrachtet mindestens fragwürdig."

      Speedi:
      "Mir kommen bei Queen so Sätze über die Lippen, das es auch was gutes hat das Freddie gegangen ist. "

      "Hat auch etwas Gutes" != "besser tot als.."

      Deswegen ist die Formulierung immernoch etwas sehr zynisch/unglücklich und deswegen kann man auch fragen, ob das ethisch aus anderen Gründen verwerflich ist. Aber so wie du es jetzt ausdrückst, hat Speedi es ja gar nicht formuliert.

    • Vor 6 Jahren

      Ist Max eigentlich noch Co-Autor auf http://ancientcave.blogspot.com/? Sonst würde sich Gleep Glorp vielleicht anbieten, diese klaffende Lücke zu füllen.

    • Vor 6 Jahren

      Mundi ist nicht der Mundi, stehe gerade auf dem Schlauch....wer ist "Nicht Der Mundi"? Muss mich bisschen sortieren.

      Logisch ist Max noch Mitbesitzer von dem Blog, muss er sich schon selbst austragen und da wir das gemeinsam initiert haben, werde ich ihn sicher nicht raus werfen, Max ist mir heilig. Wenn der gegen Gleep nix hat (kann ich mir nicht vorstellen), spricht nichts gegen Gleep. Hilfe in allen Belangen was den Blog betrifft immer erwünscht. Habe schonmal eine nicht so glückliche einsame Entscheidung getroffen, deshalb frage ich ihn besser.

      @Gleep, zur Klarstellung, der Anwalt ist von mir vor urlanger Zeit mal in einer sehr persönlichen Sache um Rat angefragt worden. Seitdem haben wir da einen Disput recht regelmässig, was Formulierungen betrifft. Habe mit Sicherheit ihm schon über manche gedankliche Hürde geholfen und er mir einen anderen Weg aufgezeigt. Was Erziehung betrifft, ist der Anwalt viel höfflicher als ich jemals erlernen gewillt bin. Etwas renitent im Alter oder sowas. Das wahrscheinlich eine Untertreibung. :)