laut.de-Kritik
Im Refrain geht die Sonne auf.
Review von Michael EdeleSpätestens seit dem Vorgänger "Wolves" haben Deadlock eine nahezu perfekte Mischung aus Härte, Melodie, Eingängigkeit und Experimentierfreude gefunden. Diesen Weg setzen sie auf "Manifesto" überaus erfolgreich fort, verlieren sie bei all den Experimenten doch nie den eigentlichen Song aus den Augen. Wird also Zeit, dass diese Band mal ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Dass es bei Deadlock auch mal gern ein Techno-Beat sein darf, ist man ja schon gewohnt. Entsprechend technoid legt das Intro "The Moribund Choir Vs. The Trumpets Of Armageddon" auch los, bevor "Martyr To Science" mit aller Macht und äußerst brachial über einen hereinbricht. Die Strophe dominiert Shouter Johannes Prem mit einer ordentlichen Gitarrenbreitseite, ehe im Refrain mit Sängerin Sabine Weniger die Sonne aufgeht. Die Frau gehört mit ihrer Stimme zu den ganz Großen und muss Vergleiche mit Cristina Scabbia oder Annecke Van Giersbergen sicher nicht scheuen.
Egal, ob die Dame über einen sehr melodischen Keyboardteppich singt oder über derbstes Geknüppel, die Frau macht ihren Job einfach klasse. Das Kontrastprogramm von Shouter Johannes darf bei der Lobeshymne aber genau so wenig außer Acht gelassen werden. Wo die Grenze zwischen Metalcore und melodischem Death Metal gezogen werden soll, spielt überhaupt keine Rolle, denn den Bayern sind Genregrenzen schon seit Jahren fremd.
Dafür ist vor allem "Deathrace" ein eindrucksvoller Beweis, den Deadlock mit den Hip Hoppern Hitfarmers geschrieben haben. Seit Fear Factory und Diablo ist es zwar nichts wirklich Außergewöhnliches mehr, einen Rapper auf der Scheibe zu haben, aber der Wille zum Experiment ist da. Damit kann auch "Fire At Will" aufwarten, glänzt hier doch tatsächlich ein herrlich bluesiges Saxophon-Solo, das trotz harter Gitarren und hämmernder Drums großartig reinpasst.
Wer bei "Dying Breed" auf einmal überrascht aufhorcht, der mag vielleicht erkannt haben, dass hier Christian Älvestam (Miseration/Ex-Scar Symmetry) seine Stimme erhebt. Daran schließt sich eine sehr gefühlvolle Ballade namens "Altrusim" an, bei der man sich höchstens an dem etwas aufdringlichen Beat stören mag. Weniger wäre hier vermutlich mehr gewesen. Das muss man leider auch über den als Zwischenspiel angelegten Titeltrack und das Sisters Of Mercy-Cover "Temple Of Love" sagen.
1 Kommentar
Oh. Die haben eine Sängerin, die gut singen kann und gut aussieht. Kriegt man die zur Ultra Limited Special Premium Edition der CD dazu?