laut.de-Kritik
Älterwerden spielt keine Rolle.
Review von Eberhard DoblerMan hört die neuen Tracks, scannt das zugehörige Promomaterial und denkt spontan: Wie früher! Jetzt nicht einmal im Sinne musikalischer Stagnation, eher bezüglich einer gewissen inneren Haltung: Bei den alten Hasen spielt das Thema Älterwerden irgendwie keine Rolle. Das könnten Die Fantastischen Vier schon vor Jahren abgeliefert haben.
Textlich bleibt alles im gewohnten Rahmen: Die vier blicken über den Tellerrand hinaus, machen sich auch mal mit expliziter Wortwahl ("Kaputt") Gedanken übers große Ganze, ohne auf die Wir-kamen-zuerst-und-wir-gehen-auch-zuletzt-Attitüde oder persönliche Storys zu verzichten.
Soundtechnisch probieren sich die Fantas dagegen weiterhin aus. Man hört zuweilen deutlich, dass sie Musiker mit ins Studio nahmen, etwa beim psychedelisch funky Midtempostück "Garnichtsotoll" samt seiner erdig gespielten Rhythmusgruppe. Die Scheibe offenbart insgesamt einen körnigen Klang, der angenehm austariert Live- und Konservensound fusioniert ("Vier Schnauze").
Nach dem hochoffiziellen Eintritt in die Arena mit mächtig orchestralem Sound und akzentuiertem Snarespiel ("Wie Gladiatoren") beweist das in der Beastie Boys-Ecke lehnende "Dann Mach Doch Mal", dass die leicht verdauliche Tanzsingle "Gebt Uns Ruhig Die Schuld" zuweilen auf die falsche Fährte lockt.
"Junge Trifft Mädchen" ist stattdessen ein grob blubberndes Clubstück, das mit lässig lärmender Beatarchitektur zuschlägt. Dazu kommen Kopfnick-Pop mit "Danke", elektrobasierte Nummern ("Kaputt" und "Das Letzte Mal"), Uptempo-Gospel-Feeling ("Smudo In Zukunft") aber auch ein Thomas D, der nicht nur die Vorzüge von Yoga entdeckt hat ("Mantra").
Zum dritten Mal zog sich das Quartett in den Bregenzerwald zum Brainstorming zurück, um sich in den Fanta-Kosmos zurückzufühlen. Noch eine Woche Mallorca drauf, dann wurde die Scheibe auf dem M.A.R.S. bzw. in Thomillas Berliner Studio eingespielt, später in Kornwestheim abgemischt.
"Was Wollen Wir Noch Mehr" fragen Die Fantastischen Vier zum Schluss in einer ironisch gemeinten Bauchpinselei - und in der Tat: Dee Sniders Feststellung "Worüber soll man sich mit Millionen auf dem Konto eigentlich noch aufregen?" gilt natürlich auch für die in Stuttgart vor über 20 Jahren gestarteten Jungs. Allerdings hört es sich bei denen stets so an, als hätten sie genügend Hummeln fürs nächste Album im Hintern.
23 Kommentare mit 2 Antworten
und wieder mal ein toter youtube link-das nervt!
der hier funzt(homepage der fanta4)
http://www.diefantastischenvier.de/VIDEO.3…
Gute Jungs, schon immer!
was ist das für eine review? was ist gut an der scheibe, was ist schlecht und warum nur 3 sterne, das wird ja alles gar nicht deutlich.
meine cd kam noch nicht an ich werd noch detaillierter meinen senf dazu abgeben
argi im spamwahn...
I wo.. bin nur gespannt auf das unplugged und habe grad mal die Fanta-Seite besucht und festgestellt, dass dieses gute Stück hier ja auch schon fast zweieinhalb Jahre her ist. Wenn Dich das nicht interessiert, Sodi - sei ein guter Jude und lass die Fanta-Schar unter sich. Schalom.
Ich bin der einzige, der Fanta4 hören kann, ohne sich zu schämen. Liegt wohl an einer Tatsache: man kann es drehen und wenden, sie waren schon vor 99 % der anderen (deutschen) Rapper da. Tut mir leid.
Und 3 Sterne sind genau richtig. Weder ein wirklich gutes, noch ein sehr schlechtes Album.