laut.de-Kritik
Provinziell klingt bei den Bayern gar nix.
Review von Eberhard DoblerGanz schön böse, wie sich die Bulls durchs fünfte Studioalbum prügeln. Als die Bayern 2001 "Take On Me" durch den Äther jagten, musste man nicht unbedingt damit rechnen, ihnen sieben Jahre später noch immer zu begegnen - was kein Votum gegen die gelungene Coverversion sein soll.
Andererseits war bereits damals offensichtlich, dass den Bayern eine grundlegende Voraussetzung für längeren Atmen gegeben ist: Technisch sind sie dermaßen versiert, dass mögliche Krisen überspielt werden könnten. Mit tiefer gestimmten Gitarren, unzweideutiger Doublebass und transparenter Produktion wuchten sie sich 2008 in zuweilen bester Metalcore-Manier durch die neuen Stücke.
Kurz gesagt, die Emil Bulls beweisen mit "The Black Path", dass sie zu gut für eine schlechte Platte sind. Keine Selbstverständlichkeit für eine deutsche Band, die auf der Nu Metal-Welle surfte. Stilistisch sind sie sich in all den Jahren treu geblieben, auch wenn der Fokus nicht zuletzt unter dem Druck des Zeitgeistes in die ein oder andere Richtung verschoben wurde.
So landeten sie vom Crossover über Schweinerock und einem akustisches Album bei der bis dato härtesten Variante. Insofern hält der Plattentitel, was er verspricht, auch wenn die Wurzeln der Band stets präsent bleiben. Das liegt nicht zuletzt an Christophs Vocals, die konsequent und kongruent zum Sound zwischen Brüllparts und den gewohnt ausschweifenden Melodiebögen pendeln.
In den Verschnaufpausen reicht die musikalische Spannweite so fast bis zum Rock der Peppers, etwa in den Strophen von "All In Tune With The Universe". Verhältnismäßig poppig und dark kommt "Close To The Wind" daher. "Collapsed Memorials" rockt dagegen hart im Stonerrock-Format.
Ansonsten können in puncto Roughness moderne Metalacts wie Machine Head oder Max Cavalera als Verwandte herhalten. Dabei überzeugen die Attacken der bayerischen Crew durch exzellentes Handwerk, ausgefeilte Arrangements und mehr als amtliche Grooves ("Wolfsstunde" oder "Nothingless").
Eigentlich sollte man nicht meinen, dass die Songideen, die mit Produzent Benny Richter (u.a. Caliban und Krypteria) und Soundengineer Jakob Bernhart zu Ende gedacht wurden, in einer Allgäuer Hütte entstanden sind - provinziell klingt da gar nix.
7 Kommentare
Hammer Album - für mich bisher das Highlight des Jahres. Freue mich schon auf das Konzert im Barfly in Sonthofen (übrigens auch Allgäu).
Cigarette Scars 4tw !!!11
DAS hätte ich von dieser Band jetzt nicht erwartet. Werds mir wirklich mal anhören..
Das neue Album der BULLS is echt das Beste. Ich habe sie am 01.05 in Karlsruhe gesehen. Live...ich kann es jedem nur empfehlen...seht sie euch an. Sehr fett
mal wieder eine laut.de typische review. gutes album aber unfähige kritiker. bulls mit rhcp vergleichen..tss..wie kann man nur. 2 absolut unterschiedliche bands mit sehr individuellem stil. auch der vergleich mit max cavalera hinkt arg. chirst singt - max, nun ja, seien wir ehrlich, singt eher nicht. und wieso plagt sich die review mit songs, die kaum live potential haben rum, wohingegen the most evil spell und worlds apart, die beide ein video haben, sowie to end all wars nicht mal erwähnt werden?
@EWQMinesweeper (« mal wieder eine laut.de typische review. gutes album aber unfähige kritiker. bulls mit rhcp vergleichen..tss..wie kann man nur. 2 absolut unterschiedliche bands mit sehr individuellem stil. auch der vergleich mit max cavalera hinkt arg. chirst singt - max, nun ja, seien wir ehrlich, singt eher nicht. und wieso plagt sich die review mit songs, die kaum live potential haben rum, wohingegen the most evil spell und worlds apart, die beide ein video haben, sowie to end all wars nicht mal erwähnt werden? »):
Und warum gibt's dafür bitte nur 3 Sterne von LAUT??
Btw: Um ehrlich zu sein, gefällt mir "The Black Path" noch ein Tick mehr als "Phoenix".